Kategorien
imagGemeinschaften video

Tagebucheintrag 24/12.o7a

Der Schleim aus den Stirn­höhlen ist das erste mal seit eini­gen Tagen deut­lich auf Rück­zug. Kaum etwas kann der Laune und Stim­mung so gut tun! Die eisige Kälte im Nieren­bere­ich und den Füßen, egal wie eingepackt: passé. Gibt nichts genialeres.

Tut auch dem Kopf gut, wenn die Energie wieder langsam zurück­kommt. Die let­zen Tage hab ich mich nur im Kreis gedreht. Has­se das, wenn sich zu viele Gedanken im Kreis drehen und kein einziger fest­ge­hal­ten und gedacht wer­den kann. Ich schiebe es jet­zt mal auf den Schleim in den Stirn­höhlen und die ganzen Gänge hin­unter in die Nase und die Bronchien. Jet­zt ist das vor­bei, glück­lich.

Freude ob des nicht leeren Briefkas­tens
Schön schließlich auch, dass die Postler (und Post­lerin­nen, bei mir ein ‘Postler’) auch am 24.12. das Kastl befüllen, obwohl Fen­stertag und der dazuge­hörige Vor­mit­tag zur so genan­nten Stillen Nacht. Eine kar­tonierte Brief­sendung, ger­adezu wie ein Geschenk!

Kategorien
medienkritik

yellow press Ö1 Mittagsjournal

Ger­ade lief ein Beitrag im Ö1 Mit­tagsjour­nal, der einem öffentlich-rechtlichen Medi­en­haus zur Schande gere­ichen sollte ((Ich schreibe ’sollte’, weil dem freilich nicht so ist, dass so ein Beitrag als Prob­lem, als unwürdig und pein­lich betra­chtet wird. Dieser Beitrag ist erstens bei weit­em nicht das pein­lich­ste und schlecht­este, was der ORF liefert. Bei weit­em nicht. Zweit­ens gere­icht so ein Beitrag dem ORF in so ferne nicht zur ‘Schande’, als sich nie­mand daran stößt. Wir sind Medi­en­müll gewohnt und nehmen kaum Anstoß. Es gibt so gut wie keine Kul­tur der Medi­enkri­tik in Öster­re­ich und die ersten, die darunter lei­den, sind die Qual­itätsme­di­en selb­st, erst in zweit­er Lin­ie wir, die ‘Öffentlichkeit’.)), geschweige denn dem Infora­dio Ö1. Ein Lehrbeispiel für die Pein­lichkeit eines scheit­ern­den Qual­ität­sjour­nal­is­mus.

Elis­a­beth Man­as berichtet trä­nen­re­ich im Stil der yel­low press, der Regen­bo­gen­Presse:

Der Gen­er­al kämpf mit den Trä­nen. Per­vez Mushar­raf nimmt schw­eren Herzens Abschied von der Armee, die ihm 46 Jahre lang Heimat und Fam­i­lie gewe­sen ist.

… erzählt die Jour­nal­istin mit emphatisch mit­füh­len­der Stimme. Dabei sind die obi­gen zwei Sätze ihr Ein­stieg. Die fett her­vorge­hobe­nen Worte betont sie beson­ders, ihr Ton ist nicht sach­lich son­dern eben … yel­low press.

Nur einen Satz von Elis­a­beth Man­as später kommt Mushar­raf im O‑Ton selb­st das erste Mal zu Wort. Seine Stimme ist erstickt und emo­tion­al, hat einen kla­gen­den Ton. Elis­a­beth Man­as spricht leicht zeit­ver­set­zt eine Über­set­zung ins Deutsche und gibt dem Mil­itärchef ‘der besten Armee der Welt’ damit noch mehr Raum für die Auf­führung ein­er Operette:

ein Jahr KellerabteilBlog

Kein Grund zu feiern. Aber ein Anlass, das zu bemerken. Ja, das schon.

Ein Jahr Exper­i­ment. Ein Jahr spielerisches Ver­traut machen, ‘trail and error’, ein Gefühl für das Medi­um und gewisse Möglichkeit­en bekom­men. Erste man­i­feste Auswirkun­gen – gemessen am urspünglichen Anlass wohlge­merkt – sind drei Weblogs von Betrieb­sräten für ihre Kol­legin­nen und Kol­le­gen.
Weit­ers: deut­lich steigen­des Bewusst­sein und sich ver­bre­i­t­ende Neugi­er diesem Medi­um gegenüber. Von all dem war unter Vertretern von Arbeit­nehmer­in­ter­essen vor einem Jahr noch nichts zu spüren.
Und: ein ehrgeiziges Pro­gramm für 2008. Let’s make some noise!

Aus Anlass des unange­bracht­en Feiertags, und weil das Keller­a­bteil in naher Zukun­ft wieder in die mod­rige Ruhe eines Gemein­de­baukellers zurück sinken wird: heute ein Tag viel­er kurz­er Beiträge.