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mich kotzt dieser Lügner ‘Platter’ an

und nein, ich habe null Laune, NULL LAUNE, dieses The­ma und diesen Bun­desmin­is­ter für Inneres mit Ironie oder kri­tisch-satirisch abzuhan­deln. Oder nüchtern-ana­lytisch. Nein.
Nope!
Klar­text:

mich kotzt dieser verlogene miese Herr Innenminister an.

(und nicht erst seit dem let­zten medi­en­wirk­samen Fall ein­er men­schen­rechtswidri­gen Abschiebung unschuldiger Men­schen im Namen von uns allen, im Namen Öster­re­ichs.)

… pfff …
nun gut, aus­blasen, entspan­nen.
Dur­chat­men.
Luft raus­lassen
und nicht schreiben, was ich eigentlich gerne schreiben möchte und was zu schreiben mir ange­bracht erschiene.

Nicht schreiben und vor allem nicht veröf­fentlichen.

Aber der Rei­he nach:

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Die Herbstlohnrunde und die Sorge ums Wirtschaftswachstum

Wird das The­ma ‘Lohn­runde’ in der Berichter­stat­tung irgen­deines Massen­medi­ums berührt, so lautet die die Mes­sage quer durch den Massen­me­di­en­monokul­turgemüsegarten:

Also mal ruhig ihr Lohn­ab­hängi­gen, nicht da vor­laut etwas ‘ver­lan­gen’, von dem ihr eh nichts ver­ste­ht, weil, wenn man euch mehr Geld ver­di­enen ließe, dann wär das für unser aller Wirtschaft nicht gut, und also geht das nicht so, wie ihr euch das vielle­icht in eur­er naiv-ein­seit­i­gen Sicht vorstellen mögt, und eigentlich, wenn ihr uns nur machen lasst und euch mit dem beschei­det was euch gnädig zuge­s­tanden wird, dann ist das in Wirk­lichkeit auch für euch bess­er.

Ver­brämt For­muliert wird diese Mes­sage etwa so

Wir brauchen Lohn­run­den der Ver­nun­ft. ((Beispiele gäbe es viele und wir ken­nen sie alle. Ich finde diesen hier ver­link­ten Debat­ten­beitrag ein­fach wun­der­bar symp­to­ma­tisch. Außer­dem, er ist vom Chefvolk­swirt der Deutschen Bank. Uuuhh uuh uh.))

Wie funk­tion­iert die Mes­sage?
Diese zen­trale und zu Grunde liegende Aus­sage behauptet dreier­lei:
Erstens stellt sie einen direk­ten Zusam­men­hang zwis­chen Lohn­ab­schlüssen und dem Wirtschaftswach­s­tum der Volk­swirtschaft her.
Zweit­ens wird dieser Zusam­men­hang auss­chließlich in eine Rich­tung gehend definiert, niedrige Lohn­steigerun­gen kom­men der Wirtschaft zu gute, hohe Abschlüsse schaden der öster­re­ichis­chen Wirtschaft, also der Volk­swirtschaft, also uns allen.
Drit­tens steckt in dieser Aus­sage eine klare Wer­tung. Lohn­ab­hängige sind Kinder. Es ist ver­ständlich, dass sie etwas “wollen”. Kinder wollen immer irgen­det­was, aber sie kön­nen die Kon­se­quen­zen noch nicht erfassen. Wir (Unternehmer, Wirtschaft­sex­perten, Poli­tik­er) müssen in größeren Zusam­men­hän­gen denken (Stan­dortwet­tbe­werb und so) und die Ver­ant­wor­tung – natür­lich auch für die Kinder – wahrnehmen. Wir han­deln dementsprechend ver­ant­wor­tungs­be­wusst im Sinne dessen, was das beste für unser aller Zukun­ft ist. Dad­dy küm­mert sich schon darum.

Dazu wie das funk­tion­iert, möchte ich ein knappe und schnelle Analyse des Ö1 Mit­tagsjour­nals vom 28. Sep­tem­ber 2007 anbi­eten.

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Ein neuer negativer Höhepunkt in dieser Welt, die sich Österreich nennt.

Einen schwachen Tag nach­dem eine öster­re­ichis­che Spitzen­poli­tik­erin, ihrer­seits nichts weniger als Innen­min­is­terin, den Plan zu ein­er gewis­sen „A‑Card“ präsen­tiert. Das heißt, sich bitte eine A‑Card für die Zuwan­der­er wün­scht, für diese lästi­gen Unned­di­gen.

Einen Tag darauf hört man im Ö1-Mor­gen­jour­nal, wie „Öster­re­ich“ unschuldige Müt­ter, Kinder, Fam­i­lien aus­nützt, schikaniert, ihnen ihre Rechte voren­thält, sie gewalt­sam in exis­ten­zge­fährdende Gefahren­la­gen drängt.
Dazu fällt einem nichts mehr ein. Das macht sprach­los, Kopf­schüt­teln. Und dazu fällt einem viel ein. Ich möcht‘ darüber reden, disku­tieren, mich aus­tauschen, und so geht es freilich vie­len: Ein Gren­ze ist über­schrit­ten, Wider­stand. No pasarán!

Jeden­falls find­et diese Mel­dung aus­nahm­sweise ein­mal nur bre­ite Empörung. Der­Stan­dard.at-Artikel wird seit dem frühen Vor­mit­tag minütlich und mit ziem­lich ein­hel­ligem Tenor bepostet: „Zum Speiben. Zum Kotzen.“ (Das ist mit­tler­weile schon her­aus­ra­gend angesichts der Regelmäßigkeit und zunehmenden Dichte brauner, ras­sis­tis­ch­er, chau­vin­is­tis­ch­er Post­ings.)