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audio politisch prekär

Sehr geehrter Herr Staatssekretär Kurz,

ich erlaube mir wieder ein­mal, ein E‑Mail an Regierungsmit­glieder als offe­nen Brief zu pub­lizieren. SOS Mit­men­sch hat zur E‑Mail-Aktion aufgerufen. Hier, was ich abgeschickt hab … cc an die Innen­min­is­terin und den Bun­deskan­zler.

Betr­e­ff: Unseren Mit­bürg­erIn­nen die for­male Ein­bürgerung zu ver­wehren, ist keine Leis­tung

 

Sehr geehrter Herr Staatssekretär Kurz,

 

als Inte­gra­tionsstaatssekretär hät­ten Sie die wichtige Auf­gabe, das Zusam­men­leben in Öster­re­ich zu verbessern und dafür zu sor­gen, dass alle, die hier leben, gle­ich­w­er­tig zu ihrem Recht kom­men.

 

Dieser Auf­gabe wer­den Sie wie zu befürcht­en stand, nicht gerecht. Wenn Sie Men­schen wie Mario Keiber, die schon lange hier leben oder sog­ar hier aufgewach­sen sind, ihre demokratis­chen Grun­drechte ver­wehren, machen Sie sich schuldig das Gegen­teil dessen zu tun, was Ihre Auf­gabe wäre. Das Einkom­men oder der Besitz von Geld dür­fen nicht darüber entschei­den, ob jemand am Rechtsstaat teil­haben kann oder nicht.

 

Ich appel­liere daher an Sie, den Auss­chluss von Men­schen auf­grund ihres Einkom­mens zu been­den. Ebnen Sie den Weg zu ein­er fairen und gerecht­en Ein­bürgerungsre­form. Verzicht­en Sie darauf, ihre Arbeit als Staatssekretär dem Pri­mat ihrer Kar­ri­ere­pla­nung und der Insze­nierung der Kurzpoli­tik unterzuord­nen.

 

Mit kri­tis­chen Grüßen,

Mag. Hans Chris­t­ian Voigt

 

Und weil ger­ade passend, das Inter­view von Ste­fan Kap­pach­er mit Staatssekretär Kurz im Jour­nal zu Gast gestern Sam­stag, 20. April 2013:

[Audio:oe1_Kurz_bei_Kappacher.mp3]

 

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Bildung g|o imagGemeinschaften instruktiv kapitalistisch politisch Visualisierung

Unsere Gesellschaft aus dem Geist der Schulklasse

Heute und mor­gen wieder mal Disku­tieren, Auf­stellen, Reflek­tieren, gemein­sam eine gemütliche, radikale Reise unternehmen, radikal näm­lich im Sinne des an die “Wurzel”, in den Maschi­nen­raum gesellschaftlich­er Oper­a­tio­nen schauens, dabei in den Pausen plaud­ern, für den Unkosten­beitrag von € 5,- gut essen und einen Tag lang inter­es­sante Per­spek­tiven­ver­schiebung aus­pro­bieren … natür­lich offen für wer auch immer mag, Poli­tis­che Bil­dung also, work shop­pen und das endlich wieder mal dazu, was «Bil­dung» so zwis­chen Selb­st­beschrei­bung und Fremdbeschrei­bung uns und der Gesellschaft und uns in unser­er Gesellschaft ist … der Auss­chrei­bung­s­text hier.

Begriffe, um die es gehen wird und je nach Entwick­lung im Work­shopver­lauf gehen kann:

Mer­i­tokratie, Adoleszenz, Unschool­ing, Inte­gra­tion, heiße ver­sus kalte Insti­tu­tio­nen, hid­den Cur­ric­u­la, Funk­tionäre, demokratis­che Schule, Ide­ol­o­gis­ch­er Staat­sap­pa­rat, Mode, Leis­tungge­sellschaft, kul­turelle Codes, Dis­tink­tion, Freuds The­o­rie der zweizeit­i­gen sex­uellen Entwick­lung, Leitkul­tur, Gesellschaft der Indi­viduen, Men­schw­er­dung, kollek­tives und kul­turelles Gedächt­nis, Ord­nung, Diszi­plin­ierung des Kör­pers, Schicht­en und Milieus, Laten­zphase, Chan­cen­gle­ich­heit, imag­inierte Gemein­schaften, Gehor­sam, Seg­men­tierung und instru­mentelle Ratio­nal­ität, Sta­tus, Sub­jek­tivierung, Pubertät, sub­ver­sive Inte­gra­tion, Seg­re­ga­tion, autoritären Geist, kul­turelles Kap­i­tal, …

Bilder, copy&paste aus einem Vor­trag vor 5 Jahren(!), html-Schnipsel Trans­fer mit etwas Aus­mis­ten und zwei drei ergänzten Bildern.

Anklick­en und mit Pfeil­taste durchk­lick­en:

Bürgerliche Bildung als Organisationsform

Typolo­gie: Worum es da auch gehen wird, um eine ana­lytis­che Abgren­zung von Bürg­er­lich­er Bil­dung als einen Typus, der uns heute aber uni­versell ist, gegenüber anderen grund­sät­zlichen Modi der Ein­stel­lung des gesellschaftlichen Maschi­nen­raums …

Idealtypen Bildung

d/l eines PDF (8 Seit­en, 70kb) mit der Typolo­gie.

… und weit­er mit den Vor­trags­bilder von 2006 (man­no­man­no­mann):

Und das hat alles — mehr oder weniger — auch mit dem heutigen/morgigen Work­shop zu tun, wenn das auch Schw­er­punk­te anders geset­zt sind und der Auf­bau des Work­shops ganz anders ist, zB keinen Dia-Vor­trag vor­sieht.

Der Vor­trag von damals ist dann so weit­er gegan­gen, was in unserem aktuellen Work­shop jedoch sich­er nicht behan­delt wird:

Seminareindrücke

Ein paar Fotos, allerd­ings nur handyp­ix …

Empfehlung der Workshop-Teilnehmer_innen

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Bildung gewerkschaftlich politisch Soziologie

Bildungspolitische Notiz: Umfrage zur Neuen Mittelschule und ständige Unkenrufe

[Gastkom­men­tar von Fre­und
— und Kol­le­gen -
Thomas Kreiml
((Sekretär in der GPA-djp Grund­la­gen­abteilung. Hat sich wie gesagt geärg­ert und seinen Ärg­er durch eine Notiz auf Face­book aus­ge­drückt hat. Da Face­book eine geschlossene Plat­tform ist, haben wir seinen Kom­men­tar hier auch im Keller­a­bteil archiviert.)),
der sich grad ziem­lich geärg­ert hat.]

Kurz vor Ferien­be­ginn hat Bil­dungsmin­is­terin Clau­dia Schmied am 1. Juni 2010 eine vom BMUKK beauf­tragte und vom Insti­tut für empirische Sozial­forschung (IFES) durchge­führte «Eltern­be­fra­gung zur Zufrieden­heit mit der Neuen Mit­telschule» präsen­tiert. Das Ergeb­nis kurz zusam­menge­fasst:
Die Mehrheit ist mit dem Schul­ver­such ins­ge­samt zufrieden. 80% der Eltern von Kindern an ein­er Neuen Mit­telschule (NMS) geben dem Schul­ver­such die “Schul­noten” Eins oder Zwei. Gle­ichzeit­ig sehen 46% dieser Eltern noch Verbesserungs­be­darf und plädieren damit für eine Weit­er­en­twick­lung dieses Schulmod­ells. Dazu gehören bil­dungspoli­tisch genau­so sin­nvolle wie auch notwendi­ge Forderun­gen der­art: noch mehr indi­vidu­elle Förderung der Schü­lerIn­nen, noch mehr Kom­mu­nika­tion zwis­chen LehrerIn­nen und Eltern, mehr Nach­mit­tag­sun­ter­richt (Ganz­tagss­chule) und noch bessere Aus­bil­dung der LehrerIn­nen.

Angesichts dieser Bilanz ließ die zu erwartende, typ­isch anachro­nis­tis­che Reak­tion der FCG-dominierten AHS-LehrerIn­nengew­erkschaft nicht lange auf sich warten. Die Vor­sitzende, Eva Scho­lik, schmäht die Präsen­ta­tion des ein­deutig pos­i­tiv­en Abschnei­dens der NMS als “Jubel­pro­pa­gan­da für die Gesamtschule” [sic]. Angesichts der Tat­sache, dass es sich hier um eine Stel­lung­nahme ein­er Geg­ner­in von Schul­re­for­men han­delt, die der All­ge­mein­heit der Bevölkerung zugute kom­men sollen, ist dies wed­er über­raschend noch weit­er auf­se­hen­erre­gend.