Kategorien
medienkritik Visualisierung

flammenspeiende Drachen symbolisieren die Heuschrecken?

beim Lesen dieses tele­po­lis-Artikels geht es mir in etwa so: ich bin belustigt, n bißchen rat­los und fühl mich angeregt unter­hal­ten. Geht das? Egal.

Es han­delt sich um eine Film­rezen­sion, so ‘Leg­ende von Beowulf’ oder so. Eigentlich vol­lkom­men unin­ter­es­san­ter Gack. Aber ;-):

Eine poli­tis­che Ebene ließe sich allen­falls für das deutsche Pub­likum aus­machen — mit Ger­hard Schröder als Hrot­gar und der momen­tan das Land regieren­den ehe­ma­li­gen FDJ-Sekretärin als Beowulf. Als mögliche Mon­ster wären je nach poli­tis­ch­er Präferenz Gew­erkschafts­führer oder Arbeit­ge­ber­präsi­den­ten vorstell­bar.

Und obig zitiert­er Absatz ste­ht direkt unter diesem fol­gen­den Bild, für den Autor ist der Film näm­lich ein Kom­men­tar zur großen Koali­tion in D‑Land:

(quelle: der tele­po­lis-artikel)

Tja, und wirk­lich abgerun­det wird das ganze durch den kurz darauf fol­gen­den Schlußsatz:

Alles in allem ist der Beowulf-Film, der heute in die Kinos kommt, so auf eine rät­sel­hafte Art der per­fek­te Film für die Woche von Franz Mün­te­fer­ings Rück­tritt.

… und so bin ich auf rät­sel­hafte Art durch diese Rezen­sion belustigt. 🙂

Kategorien
kapitalistisch Visualisierung

schmutzige Kampagne der INSM

Die INSM, think tank und vor allem PR-Organ­i­sa­tion deutsch­er Arbeit­ge­berver­bände fährt wieder ein­mal eine schmutzige Kam­pagne, dies­mal gegen den Bezug von Arbeit­slosen­geld.

Dazu wird wieder auf Bild­wirkung geset­zt
Eine offene und freie Auto­bahn ist im Bild, Sym­bol von freier Fahrt. Sym­bol für schnelles Vor­wärts kom­men, für Geschwindigkeit und Dynamik. Sym­bol für Frei­heit. ((So wie auch hier in dieser Visu­al­isierung. Aus meinem Beitrag Ide­ol­o­gis­che Manip­u­la­tion in Schul­büch­ern.))

Daneben ein Hin­weiss­child wie es auf Auto­bah­nen Ver­wen­dung find­et. Ein Pfeil weist in die Rich­tung ger­adeaus, dor­thin, wo der Weg frei ist, wo die Geschwindigkeit hoch gehal­ten wer­den kann. Dor­thin, wo man sich dem Gefühl und dem Rausch der Frei­heit hingeben, am Besten ohne Tem­pobeschränkung.
Ein Abbiegerpfeil zeigt eine Aus­fahrt von der Auto­bahn an bzw. han­delt es sich bei diesem Pfeil nicht nur um einen Abbieger. Der Pfeil deutet eine 180° Grad Umkehr an, weist also zurück.

Kategorien
gewerkschaftlich kapitalistisch medienkritik politisch prekär

Industriellenvereinigung vor dem Aus

Ab dem 1. Novem­ber soll­ten die Arbeit­nehmerIn­nen in der Met­allindus­trie wohl in den Genuss ein­er kollek­tivver­traglichen Lohn­er­höhung von 3,6% kom­men.
Das heißt, bei ein­er Infla­tion­srate von zulet­zt immer so um die 2 Prozent kann tat­säch­lich von einem Real­lohnzuwachs für die betrof­fe­nen Haushalte aus­ge­gan­gen wer­den. Das ist toll! ((.. und in den let­zten Jahren alles andere als selb­stver­ständlich, weshalb dieser expliz­it und mit Aus­ru­fungsze­ichen getippte Satz schon seine Berech­ti­gung hat.))

Hinzu soll­ten für einen großen Teil der Arbeit­er und Angestell­ten in der Met­all pro­duzieren­den und ver­ar­bei­t­en­den Indus­trie Ein­malzahlun­gen von € 150,- oder € 200,- kom­men. Ein­ma­lige hun­dert­fün­fzig Euro brut­to sollen es sein, wenn das arbeit­gebende Unternehmen mit Gewinn und ein­er solchen Gewin­n­marge zwis­chen 0% und 6% das Jahr 2008 abschließt, nochmal fün­fzig Euro brut­to mehr, wenn der Unternehmensgewinn darüber liegt.

Klingt super, allerd­ings die Steuer frisst
150,- oder 200,- Euro, das waren ein­mal 2064,- bzw. 2752,- alte aus­tri­arkische Schillinge. Aber die gibt es ja schon ne ger­aume Zeit nicht mehr als gängiges Zahlungsmit­tel. Und seit dieser Zeit ist auch einiges an Infla­tion den Lauf der Geschichte hin­unter geschwom­men.

Wie dem auch sei, 150,- oder 200,- an qua­si ‘Prämie’ wer­den es net­to lei­der nicht sein. Weil die Steuer frisst die Hälfte, sagt Steuer­ex­perte Karl Bruck­n­er in Ö1. Schmecks.
Also zwis­chen vl. € 80,- und € 120,- an gewinnab­hängiger ‘Prämie’, die da eingestre­icht wer­den kön­nen. Kein Urlaub aber ein gutes Essen und Trinken für die ganze Fam­i­lie in einem gehobe­nen aber nicht zu teuren Lokal ist das alle­mal.