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Erde an Hausverstand, Erde an Hausverstand!

Lieber Hausver­stand, wie oft soll ich es Dir noch sagen, es funk­tion­iert nicht!

Wenn auf den Bil­la Kautschukknödeln noch fünf­mal “Knus­prige Lau­gensem­mel” drauf­ste­ht, von allen Adjek­tiv­en näm­lich “Knus­prige”!, dann bleiben es deswe­gen immer noch gatscherte und bis in die Ewigkeit und drei Tage elastis­che Teigk­lumpen. Ein­satzmöglichkeit son­der Zahl. Auf Anhieb fiele mir etwa Wärmedäm­mung ein. Aber Essen?
Von wegen knus­prig, da hil­ft kein Toas­t­en und kein kein Grillen. Try Holzkohle, try 180° Heißluft, try offenes Lager­feuer, da hil­ft nix auch nur ein bißchen. Die Teile kann man vielle­icht panieren und her­aus­back­en, aber selb­st dann bleibt der Mantsch letschert. Max­i­mal 2 Mil­lime­ter Kruste Panier. The rest stays the same.

ja, natürlich ...ABER: über­haupt von wegen “Aktion!”.
Lieber Hausver­stand, es ist keine “Aktion!”, wenn vier hatscherte Weck­erln zusam­men 30 Cent weniger kosten wür­den als der Mul­ti­p­lika­tor 4 mal dem Einzel­preis ergibt. Nicht wenn die “Aktion!” vier­er hatschert­er Weck­erln auf mehr kommt, als ein halb­wegs genießbares Brot kosten sollte.
(Hat sowie so alles die Kon­sitenz von Mac­Don­alds Food.)

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Autofreier Tag?

Das hat schon ein bißchen etwas von Hohn, sich vor einem glob­aleren Kon­text diese Bemühun­gen für einen aut­ofreien Tag anschaut.

Das hat einiges von Hohn, wenn anlässlich eines aus­gerufe­nen aut­ofreien Tages immer wieder behauptet wird, Wien wäre eine rad­fahrfre­undliche Stadt.

Ich war let­zte Woche in Ams­ter­dam. Die Stadt hat bekan­ntlich mehr Räder als Ein­wohner­In­nen.

Amsterdam, Seitengasse

Das Auto, soll heißen der Autoverkehr, ist dem Fußgänger- und dem Fahrrad­verkehr klar unter­ge­ord­net. Fahrrad­weg funk­tion­ieren und sind nicht Pseu­do-Fahrrad­wege, wie allzu oft in Wien. Die Bre­ite eines Fahrstreifens für den Autoverkehr zur Bre­ite eines Fahrrad­weges ste­ht oft­mals im Ver­hält­nis 1:1. Das heißt, auf ein­er Fahrbahn fährt in ein­er Spur ein Auto. Daneben fahren auf der Spur des Rad­weges zwei Fahrrad­fahrerIn­nen nebeneinan­der. Plaud­ern beim Fahren. Geht sich alles aus.

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Derbystimmung bei LIF gegen Grüne?

Vor ein, zwei Wochen hat­te ich den Ein­druck, laufend Erörterun­gen zu lesen und zu hören, warum das LIF wählbar sei. Diese Betra­ch­tun­gen schienen mir auf die Con­clu­sio hin­auszu­laufen, dass das LIF wählbar ist, also für die Erör­terIn­nen sel­ber offen­bar eine inter­es­sante Option darstellt.
Bißchen komisch dabei, dass da immer wieder so etwas wie Über­raschung mitzuschwin­gen schien. Oder mitschwin­gen sollte. Hey, jet­zt sieh an, schau, das LIF ist ja wählbar. 😯

Nun, das ist keine Erk­lärung, warum men­sch das LIF nun wählen sollte. Die ist mir bis­lang auch noch nicht untergekom­men.

Heißt das eigentlich dann, dass das LIF haupt­säch­lich ein Protest­wäh­lerIn­nen-Ange­bot darstellt?
… für urbane gebildete Lib­erale, die über das erträgliche Maß von der Pein­samkeit aus­tri­arkisch­er Poli­tik angewidert sind?

Das sind wir nicht gewöhnt!

Diese gewohnte Pein­samkeit (min­destens seit 1997) wird wohl auch für die ange­sproch­ene Stim­mungslage ver­ant­wortlich sein, diese Stim­mungslage ein­er “leicht per­plex­en Über­raschung”, dass es da jet­zt ein solch­es Ange­bot gibt.
Ein Ange­bot abseits der ermü­den­den Prov­inz­pos­sen und chau­vin­is­tis­chen Kasperlthe­ater. Ein Ange­bot in Abgren­zung zur sozialdemokratielosen Ich-bin-so-ver­loren SPÖ. Ganz etwas anders als die fox­ter­ri­er­hafte Lan­deierÖVP. Vor allem: welch Erhol­ung, wenn men­sch ständig diese Bil­lig­pro­gramme aushal­ten muss, den 7ten Auf­guss der Big Broth­er-haften Gold­ket­terl- und Son­nen­stu­dioBu­berl­par­tien. ((Wie war das, was ich da mal gele­sen hab? “Solar­i­um­na­tion­al­is­ten”? genial. Obwohl, vl. eher “Nation­al­so­lar­i­u­mis­ten” …))

That’s all ya need for a hype here: Dankbarkeit!