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Erde an Hausverstand, Erde an Hausverstand!

Lieber Hausver­stand, wie oft soll ich es Dir noch sagen, es funk­tion­iert nicht!

Wenn auf den Bil­la Kautschukknödeln noch fünf­mal “Knus­prige Lau­gensem­mel” drauf­ste­ht, von allen Adjek­tiv­en näm­lich “Knus­prige”!, dann bleiben es deswe­gen immer noch gatscherte und bis in die Ewigkeit und drei Tage elastis­che Teigk­lumpen. Ein­satzmöglichkeit son­der Zahl. Auf Anhieb fiele mir etwa Wärmedäm­mung ein. Aber Essen?
Von wegen knus­prig, da hil­ft kein Toas­t­en und kein kein Grillen. Try Holzkohle, try 180° Heißluft, try offenes Lager­feuer, da hil­ft nix auch nur ein bißchen. Die Teile kann man vielle­icht panieren und her­aus­back­en, aber selb­st dann bleibt der Mantsch letschert. Max­i­mal 2 Mil­lime­ter Kruste Panier. The rest stays the same.

ja, natürlich ...ABER: über­haupt von wegen “Aktion!”.
Lieber Hausver­stand, es ist keine “Aktion!”, wenn vier hatscherte Weck­erln zusam­men 30 Cent weniger kosten wür­den als der Mul­ti­p­lika­tor 4 mal dem Einzel­preis ergibt. Nicht wenn die “Aktion!” vier­er hatschert­er Weck­erln auf mehr kommt, als ein halb­wegs genießbares Brot kosten sollte.
(Hat sowie so alles die Kon­sitenz von Mac­Don­alds Food.)

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Der Eichinger-Aust-Komplex

Rüdi­ger Such­s­land’ Filmkri­tik zur Bernd Eichinger Pro­duk­tion “Der Baad­er-Mein­hof-Kom­plex”. In tele­po­lis.

soll heißen *räus­per*:

Der sowieso empfehlens-
und immer lesenswerte
Rüdi­ger Such­s­land
mit sein­er
beson­ders lesenswerten
und
vielschichtig inter­es­san­ten Kri­tik
Ab heute wird zurück­ge­filmt
anlässlich des Films
Der Baad­er-Mein­hof-Kom­plex
aber vielmehr zum The­ma
Der Eichinger-Aust-Kom­plex”,
seit heute im tele­po­lis,
dem sowieso wichtig­sten Online-Medi­um.

Nur ein Zitat, im fein lakonis­chen Such­s­land-Ton:

Nach­dem die RAF bish­er kein The­ma für den Schu­lun­ter­richt war, wird sie es nun wer­den. Der Film hat das Zeug zum Schulpflicht­film, weil er genau jen­er Großen Koali­tion der Geschmack­losigkeit in Kul­turfra­gen entspricht, jen­er christ-sozialdemokratis­chen Vorstel­lung von “jugendaffinem” Pro­gramm, dass “die Jugendlichen” “da abholt”, wo sie schon vor zwanzig Jahren nicht mehr standen. Zur Ein­nerung: Eichinger wird 60, Aust ist schon 62.

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instruktiv prekär Visualisierung

Autofreier Tag?

Das hat schon ein bißchen etwas von Hohn, sich vor einem glob­aleren Kon­text diese Bemühun­gen für einen aut­ofreien Tag anschaut.

Das hat einiges von Hohn, wenn anlässlich eines aus­gerufe­nen aut­ofreien Tages immer wieder behauptet wird, Wien wäre eine rad­fahrfre­undliche Stadt.

Ich war let­zte Woche in Ams­ter­dam. Die Stadt hat bekan­ntlich mehr Räder als Ein­wohner­In­nen.

Amsterdam, Seitengasse

Das Auto, soll heißen der Autoverkehr, ist dem Fußgänger- und dem Fahrrad­verkehr klar unter­ge­ord­net. Fahrrad­weg funk­tion­ieren und sind nicht Pseu­do-Fahrrad­wege, wie allzu oft in Wien. Die Bre­ite eines Fahrstreifens für den Autoverkehr zur Bre­ite eines Fahrrad­weges ste­ht oft­mals im Ver­hält­nis 1:1. Das heißt, auf ein­er Fahrbahn fährt in ein­er Spur ein Auto. Daneben fahren auf der Spur des Rad­weges zwei Fahrrad­fahrerIn­nen nebeneinan­der. Plaud­ern beim Fahren. Geht sich alles aus.