verdammt, ich komm in diesen Tagen und Wochen zu nichts im Kellerabteil, dabei … anyway, das ist mir gerade untergekommen. Schlicht sagenhaft, atemberaubend, grandios.
Keine Ahnung, ob das O‑Ton ist oder eine perfide Montage der Kommunisten oder Maoisten oder gar der Befreiungstheologie?
Jedenfalls Erwin Pröll, LHM, Machtpolitiker par excellence und Mediokrat im flachen Land, Vorhang auf, die Bühne ist bereitet, das Volk lauscht.
Angeblich ist das Ereignis 10 Jahre alt. Manches wird mit den Jahren halt immer besser.
Das Lied, falls es jemanden interessiert, ist von Funny van Dannen. Das Video ein Experiment, herumprobieren mit Freeware: VideoEditor ZS4. Sehr hilfreich dabei das Angebot von Tutorials. Merci.
Das Video basteln hat Spass gemacht. Und es hat sich bereits ausgezahlt, irgendwie. Weil, und das freut und ehrt mich, das Video ist auf das Blog der Kommunikationsguerilla gestellt worden. Und ich wiederum hab erst dadurch dieses herrliche Blog entdeckt. ((Das Video ist auf der Startseite der Kritischen Informatik gelandet. Yeah.))
The light was leaving in the west it was blue
The children’s laughter sang
Skipping just like the stones they threw
Their voices echoed across the waves
It’s getting late.
Am 8.1. vor einem Jahr waren wir einen ganzen Tag unterwegs gewesen. Begonnen hatte der Tag in der Nacht in Wien vor vier in der Früh MEZ. Geendet hatte er in unserem Quartier auf Gomera, zwei Zeitzonen Richtung Sonnenuntergang (33 Längengrade) und 20 Breitengrade südlich. ((Weil ich gerade mit solchen Daten herumschwurble, Gomera ist übrigens etwas kleiner als Wien. Flächenmäßig. Punkto Einwohnerschaft, da haben manche Gemeindebauten und Siedlungen Wiens mehr.)) Ich habe gestern von dieser Anreise erzählt, dh. ein Beitrag weiter unten (dies ist mithin eine Fortsetzung).
Ich hatte aufgehört zu erzählen, dass wir noch bei Tageslicht angekommen waren. Etwas erschöpft und erschlagen, vor allem vom Ausblick. 😉 Nach einem ganzen Tag des Sitzens tat dennoch Bewegung not und gut. Auf zum Meer. Hinunter zur Hauptstraße, durch den unteren Dorfkern und dann ganz hinunter bis ans Meer, das hier mit krachender Brandung am breitesten Strand ganz Gomeras auftrifft, das alles sind mehr als eine halbe Stunde Wegzeit. Und 250 Höhenmeter, die schließlich auch wieder zurück erklommen werden wollen.
Die erste Nacht sank die Außen- und respektive Innentemperatur gerade mal auf 17° ab. Die nächsten Nächte wurde es noch wärmer. Zuerst 18°, dann 19°, sogar 20°. Ja, ich rede von Außentemperatur. Blieb jedoch ein Sonderfall, der sich die ganzen 10 Wochen nicht mehr wiederholen sollte. 20° in der Nacht, das gibt es nur bei Wind aus der Sahara, also selten. Wir hatten das gleich als Begrüßung.
It was just another night
With a sunset and a moonrise
Not so far behind
To give us just enough light
To lay down underneath the stars
We listened to Papa’s translations
Of the stories underneath the sky
We drew our own constellations
Dann hier Aufwachen. Augen aufschlagen und Blick durch die Glasfront der Terrasse direkt auf die steilen terrassierten Hänge des Tals. Es dämmerte schon. Aber der Sonnenaufgang zieht sich in seiner Dramaturgie lange hin, beginnt irgendwo im Osten hinter den kantigen schroffen Bergen in unserem Rücken und also indirekt. Zieht sich dann über die Bergkämme, blinzelt je nach Zacke der Kammlinie schon mal kurz hervor und verschwindet dann noch mal kurz, um sich später noch mal in quer durch das Tal schießenden gefächerten Strahlen präsentieren zu können.
Damned, es gibt viel schönere Fotos. Es sind halt die des ersten Tages unserer Klausur auf Gomera.
The west winds often last too long
And when they calm down
Nothing ever feels the same
Sheltered under the Kamani tree
Waiting for the passing rain
Clouds keep moving to uncover the sea
Of stars up above us chasing the day away
A way to find the stories that we sometimes need
Listen close enough and all else fades
Fades away
Erster Kaffee auf der Terrasse. Zweiter Kaffee. Später Frühstück auf der Terrasse, das war schnell zum Ritual geworden. Besser als Fernsehen. Immer etwas interessantes zu beobachten. Meistens der Himmel.
Oder das Meer. Aber auch die Ziege auf der Terrasse gegenüber und die kleine Schafherde ein paar Steinterrassen darunter. Herumstreunende Katzen, die Strasse entlang trippelnde Hunde. Große Habichte, die von kleinen wendigen Falken attackiert werden, wovon sich die größeren Greifvögel im Gleitflug nie sonderlich stören lassen.
It was just another night
With a sunset and a moonrise
Not so far behind
To give us just enough light
To lay down underneath the stars
Listen to all translations
Of the stories across the sky
We drew our own constellations
Gestern hatte ich auch den Weg zu unserem Quartier zu beschreiben versucht, zur casa callepiedra im Ortsteil Ibo Alfaro.
Hier, wenn auch im Kellerabteil schon gefeatured, das Video, das diesen Weg mit einfängt. Das meiste an dem Videomaterial stammt tatsächlich noch aus den ersten drei Tage.
Zu sehen auch das dreistöckige Haus aus der Wegbeschreibung, gleich zu Beginn (siehe gestrigen Beitrag). 🙂
Nein, ich werde jetzt nicht jeden Tag zehn Wochen lang unseren Tag ein Jahr zuvor auf Gomera dokumentieren. Die Reise, den Schritt aus der Stadt und aus dem Winter heraus und in diese vollkommen andere Welt, den wollte und musste ich wohl irgendwie würdigen. ((Die aktuell wütende Bronchitis erleichtert das ganze draaaamaatisch.))
Aber das eine oder andere mal werde ich schon noch nach Gomera zurück schweifen …