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SoZi 18|09: Schule und Kindheit

Das Son­ntags Zitat (SoZi) dies­mal von einem der ganz weni­gen Kri­tik­er der bürg­er­lichen Bil­dung und der Schule:

Die Schule teilt die Men­schen nach ihren Leben­saltern ein. Diese Ein­teilung beruhrt auf drei Voraus­set­zun­gen, die nicht in Frage gestellt wer­den. Kinder gehören in die Schule. Kinder ler­nen in der Schule. Nur in der Schule kann man die Kinder lehren. Diese ein­fach hin­genomme­nen Voraus­set­zun­gen ver­di­enen ern­stlich in Frage gestellt zu wer­den.

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SoZi 16|09: das Ende der Zivilisation (durch den christlichen Mob)

Das Ende ein­er Zivil­i­sa­tion … oft beschworen und oft nichts als Wel­tun­ter­gangsstim­mung bzw. die schmer­zlich wer­tende In-Eins-Set­zung von Schwellen­zeit­en strukurellen Wan­dels mit dem Abge­sang an eine “gute alte”, eine bessere Gesellschafts­form.
(Siehe neben­bei das Ende des SoZi 14|09 für eine Kri­tik dieses Fatal­is­mus.)

Nichts desto trotz muss men­sch nicht unbe­d­ingt die Augen davor ver­schließen, dass in der Men­schheits­geschichte immer wieder Zivil­i­sa­tio­nen ihr Ende gefun­den haben …
in this case …:

Euk­lid war der erste große Math­e­matik­er in ein­er lan­gen und unglück­licher­weise irgend­wann zu Ende gegan­genen Rei­he von Gelehrten, die in Alexan­dria arbeit­eten. [..]

Ein Sohn des Ptole­meios, der — wenig fan­tasievoll — den gle­ichen Namen trug, bestieg als Ptole­meios II. den Thron und ließ eine gewaltige Bib­lio­thek mit einem Gebäude bauen, das er zu Ehren der Musen mouseíon nan­nte. Das mouseíon war wed­er ein Musen­tem­pel noch ein Muse­um, son­dern ein Forschungsin­sti­tut: die erste staatlich geleit­ete Ein­rich­tung dieser Art.

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SoZi 15|09: die präbendale Gesellschaft

Das dieswöchige SoZi zur Form der «präben­dalen Gesellschaft» bzw.: präben­dalen Herrschaft­sor­gan­i­sa­tion. Die «Präben­den», ist gle­ich, die Pfründe.

Doch nicht die angekündigte direk­te Anknüp­fung an die «zer­streute Gesellschaft», die auf der Formebene «fascis­tis­che Gesellschaft». (Aber der Faden lässt sich jed­er Zeit wieder aufnehmen.)

Warum? Eine Analo­gie, ein Gedanke beschäftigt mich seit län­gerem und zunehmend. Wenn ich die besitzende Klasse der  Indus­triellen, der Banker, Finanzweltjon­gleure etc. betra­chte, finde ich — klar­erweise — jede Menge struk­tureller Entsprechun­gen zur herrschen­den Klasse im Ausklang des europäis­chen Feu­dal­is­mus.
Genauer: mit der «höfis­chen Gesellschaft», wie sie Elias in seinen sozio­genetis­chen und psy­cho­genetis­chen Stu­di­en analysiert und beschreibt.

Der struk­turelle Wan­del va. von der zen­tralen Form des Fam­i­lienun­ternehmens (neben den staatlichen Unternehmen und öffentlichen  Wirtschafts­bere­ichen) zur heute immer mehr bes­tim­menden Form der durch Share­hold­er geleit­eten Unternehmen scheint mir unsere gesamte Gesellschaft nach­haltig zu struk­turi­eren.