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SoZi 29|09: Ballade für die verlorenen Kinder

Die let­zten 1½, 2 Monate waren .. wüst, arg, heftig. So, dass nichts an mir ein­fal­l­en­den Adjek­tiv­en mir passend erschiene.

Die let­zten 2 Wochen waren da noch lock­er eine Drauf­gabe. Me: at a loss of adjec­tives. Darunter einige Begeg­nun­gen, manch­es Aus­ge­sproch­ene, … oft ist sie heftig, die Unaufhalt­samkeit des Bewusst­seinsstroms.
Manch­mal ist “Bewusst­sein” ein zu großes Wort.
Noti­zen gegen die Unaufhalt­samkeit; manch­mal nicht ange­bracht und lächer­lich.

Dieses SoZi etwas aus dem bish­eri­gen Rah­men. Back to my roots, zurück zu meinem Lehrer. Med­i­ta­tio­nen ein­mal nicht über einen wis­senschaftlichen Text; obwohl der Dichters­mann doch auch Wis­senschaftler war, eigentlich.

Stilles Son­ntagsz­i­tat in Geheim­sprache:

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instruktiv kapitalistisch kulturelles Gedächtnis SoZi Soziologie

SoZi 26|09: Die Macht und die Kritik

Wer kön­nte unter dieser Über­schrift ander­er zu erwarten sein als der Fou­cault Michel.

Also wieder ein Anlass evoziertes Son­ntagsz­i­tat.

Am 25. Juni jährte sich sein Todestag zum 24ten mal, bere­its ein Viertel­jahrhun­dert also müssen (u.a.) die Sozial­wis­senschaften ohne neue Inter­ven­tio­nen durch diesen Unbestech­lichen, Philosophen, Psy­cholo­gen, His­torik­er, Samu­rai, Rebellen, Empirik­er, Archäolo­gen und Foren­sik­er, Vor­tra­gen­den, Kri­tik­er, Lehrer, Ideenge­ber, The­o­retik­er, … auskom­men;
und ein Viertel­jahrhun­dert arbeit­en wir uns quer durchs Gemüse­beet schon an seinem Werk ab und das Werk wird noch lange aus­re­ichend Wider­ständigkeit an den Tag leg­en, dass ein Ende des Abar­beit­ens nicht abzuse­hen ist.

Hier zwei kurze Pas­sagen aus dem Werk:

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SoZi 25|09: Aberkennung der Menschenwürde

Let­zte Woche aus­ge­fall­en, diese Woche ohne weit­ere Ein­leitung, das Son­ntagsz­i­tat (SoZi) der Woche.
Dies benötigt freilich keine beson­dere Ein­leitung des Warum, Wer, Wieso ger­ade jet­zt

Dehu­man­isierende Def­i­n­i­tio­nen des Fein­des sind nichts Neues in der Men­schheits­geschichte und schw­er­lich ein eigen­tüm­lich­es Merk­mal der mod­er­nen Zeit. Sie haben die meis­ten Kriege begleit­et, vielle­icht jeden Krieg. Während der Schlacht waren sie wahrschein­lich unverzicht­bar. Der Sol­dat mußte seine Aver­sion zu töten und zu ver­stüm­meln unter­drück­en, wenn er nicht selb­st getötet oder ver­stüm­melt wer­den wollte. [..]

Die alte Tra­di­tion, den Feind in der Schlacht zu dehu­man­isieren, die das Aufkom­men der mod­er­nen Zeit sichtlich intakt über­lebt hat, ist gle­ich­wohl, wie alles übrige, durch die mod­erne Organ­i­sa­tion und Tech­nolo­gie gründlich rev­o­lu­tion­iert wor­den. Der Wettstre­it indi­vidu­eller Fähigkeit­en in der Schlacht .. wurde durch eine Massen­ver­nich­tung aus der Ferne erset­zt. [..] Mod­erne Waf­fen erfordern eine voll­ständi­ge Aus­löschung der moralis­chen Iden­tität ihrer Opfer, bevor sie deren Kör­p­er ver­nicht­en.