Beschworen wird die demokratische Mitte. Angestrebt wird sie als mystischer Ort, der politische Ruhe verspricht. Hier findet die Biederkeit die Versöhnung mit sich selbst. Das etwas als normal gilt, wird das Maß aller Dinge. Gegenwärtig streben alle Parteien zu dieser Mitte, und gleichzeitig ist die Mitte Ergebnis eines Definitionsstreits zwischen ihnen. Doch die Ortsbestimmung der Mitte ist selbst verräterisch. Denn sie ist nur formal definiert und bezeichnet eine Position zwischen den Polen eines auf ein einheitliches Maß verkürzten politischen Spektrums. Auch wenn sich alle bis zur wechselseitigen Ununterscheidbarkeit in der Mitte treffen sollten, so kann diese Mitte ihrerseits auf der Achse der Links-rechts-Dichotomie frei nach links oder rechts driften.
Positioniert sich ein politisches Projekt aber selbst in der Mitte, dann lässt sich vermuten, dass es mit einer gewissen Zwangsläufigkeit zu einer Verschiebung nach rechts kommen wird.
Kategorie: politisch
akademische Stümperei
Wow. Ich bin wirklich von den Socken. Gerade hat es via dem ‘fangnetz’ der Zeitung DiePresse und vermittels der Plattform PolitikBlogs eine Analyse? Kommentar? Glosse? … ja, wie soll ich das nennen? … einen BlogEintrag in meinen FeedReader gespült, der … und wie sag ich das jetzt wieder? … der seinesgleichen sucht.
Polen ist frei!
lautet die Überschrift.
Mit Rufzeichen. Melodramatisch.
Ich klick nun wirklich nicht jeden Blogeintrag, der über die PolitikBlogs-Plattform reinschneit an. Was hinter der Aufmachung für ein Machwerk stecken mag, das hat mich in dem Fall halt schon klicken lassen. Der Name des Autors sagt mir nichts, ist aber das einzige abgesehen von der reißerischen Überschrift, was im Feedreader mitgeliefert wird: Gerhard Mangott.
Der … Blogeintrag setzt an mit:
… und ist von einem habilitierten Politikwissenschaftler!
Nachtrag: Michael Hartmann
hatte den Besuch von Michael Hartmann, dh. den Vortrag im Renner Institut ja angekündigt, hier.
Wäre selbst gern dort gewesen, war aber krank. Macht insofern nichts, als der Mann immer wieder nach Wien kömmt.
Hier als Nachtrag, Mitschnitt eines Ö1 Interviews:
[audio:MichaelHartmann.mp3]Anmerkung ad EliteUni
Hartmann spricht die österreichische Eliteuni an. Also die möcht-ma-gern-haben eine EliteUni. Die EliteUni, die versucht wird zusammenzustöpseln. Und die wir vorab und währenddessen und nachher EliteUni nennen werden, obwohl sie nichts mit dem zu tun hat, was in mitteleuropäischer Tradition mit einer Universität zu tun hat. Es handelt sich schlicht nicht um eine solche sondern um ein Forschungsinstitut. (Aber das ist eine andere Geschichte.)