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SoZi 15|09: die präbendale Gesellschaft

Das dieswöchige SoZi zur Form der «präben­dalen Gesellschaft» bzw.: präben­dalen Herrschaft­sor­gan­i­sa­tion. Die «Präben­den», ist gle­ich, die Pfründe.

Doch nicht die angekündigte direk­te Anknüp­fung an die «zer­streute Gesellschaft», die auf der Formebene «fascis­tis­che Gesellschaft». (Aber der Faden lässt sich jed­er Zeit wieder aufnehmen.)

Warum? Eine Analo­gie, ein Gedanke beschäftigt mich seit län­gerem und zunehmend. Wenn ich die besitzende Klasse der  Indus­triellen, der Banker, Finanzweltjon­gleure etc. betra­chte, finde ich — klar­erweise — jede Menge struk­tureller Entsprechun­gen zur herrschen­den Klasse im Ausklang des europäis­chen Feu­dal­is­mus.
Genauer: mit der «höfis­chen Gesellschaft», wie sie Elias in seinen sozio­genetis­chen und psy­cho­genetis­chen Stu­di­en analysiert und beschreibt.

Der struk­turelle Wan­del va. von der zen­tralen Form des Fam­i­lienun­ternehmens (neben den staatlichen Unternehmen und öffentlichen  Wirtschafts­bere­ichen) zur heute immer mehr bes­tim­menden Form der durch Share­hold­er geleit­eten Unternehmen scheint mir unsere gesamte Gesellschaft nach­haltig zu struk­turi­eren.

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best of #mehdorn tweets

Hart­mut Mehdorn, Hauptver­ant­wortlich­er für Stasi-Bespitzel­meth­o­d­en, Lug und Trug bei der im Staats­be­sitz befind­lichen Deutschen Bahn, hat­te endlich seinen Rück­tritt als Bah­nchef bekan­nt gegeben. Dass er das getan habe, das hat­ten die Massen­me­di­en berichtet.

Jet­zt ver­langt Hart­mut Mehdorn Mil­lio­nen Euro als Abfind­ung, was wohl nie­man­den über­rascht. Und: Poli­tik­erIn­nen wie Bürg­erIn­nen ent­blö­den sich nicht, Mehdorn zu mehr Fin­ger­spitzenge­fühl zu gemah­nen. Als ob Fin­ger­spitzenge­fühl irgen­dein rel­e­vantes Kri­teri­um dieser Gesellschaft wäre.

Any­way, ich nehm’ die pro­to­typ­is­chen Vorgänge rund um Mehdorn, den Man­ager­feu­dal­is­mus, die Kon­trollge­sellschaft und das Kri­teri­um des Fin­ger­spitzenge­fühls zum Anlass ein­er per­sön­lichen Best of Tweets’-Liste zum Stich­wort Mehdorn. ((Tweets: Mel­dun­gen von Benutzern von Twit­ter, dem Mikro-Blog­ging-Dienst der Stunde. Soll heißen, sms-lange Aus­rufe, die via www weltweit abruf­bar, durch­such­bar und im www archiviert sind. Es gibt Hun­derte Tweets — Mel­dun­gen via Twit­ter — zu Mehdorn …))

Hier meine Auswahl als Bild­strecke:

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SoZi 13|09: Das Leben der Bilder

Zum abschluss der woche 13 hätte ein kurzes, einiger­maßen berühmtes und auf fet­zig machen­des zitat gepasst, va. weil the­ma­tisch die let­zten ein­trä­gen hier im kellerabteil2.o ide­al rah­mend; die beiträge:
zum ‘degoutan­ten Poseur Fleis­chhack­er’ und sein­er unäs­thetis­chen, auf ästhetiken auf­set­zen­den pein­lichkeit ein­er­seits,
sowie zu den Fotos von der Demo der anson­sten in der Öffentlichkeit der Stadt kaum repräsen­tierten Organ­i­sa­tio­nen, Grup­pen und Men­schen ander­er­seits.

Allerd­ings hab’ ich das zitat von Bau­drillard, das mir da vorschwebt, schon vor 1½ jahren im keller­a­bteil abgelegt. Den ein­trag hab’ ich anlässlich dessen ger­ade wiederge­fun­den. Und siehe, er passt auf heute sog­ar noch bess­er als auf damals. Han­delt er doch — fast prophetisch — von der:
Wieder­auf­führung eines Klas­sik­ers. 😉

Damit nun aber zum aktuellen SoZi der Woche 13: