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Die seltsame “Grüne Vorwahlen”-Promo

Es ist der 22. Mai. Seit dem going pub­lic der Ini­tia­tive ‘Grüne Vor­wahlen’ am 1. April sind also bald 2 Monate ver­gan­gen und tat­säch­lich füh­le ich mich bemüßigt zu erk­lären, warum ich erst jet­zt einen Blo­gEin­trag – eine Analyse der Sprachregelung der Ini­tia­tive aus den ersten Tagen – zu dieser Geschichte online stelle.

Zum ersten ist da das mor­gen star­tende PolitCamp09 in Graz. Ich werde mich jet­zt dann gle­ich mal Rich­tung Bahn­hof begeben und den Zug dor­thin nehmen. Für das Pro­gramm angekündigt ist auch ein Bericht von Seit­en der Ini­tia­toren und ich möchte mein Miß­fall­en und Unver­ständ­nis hier vorher los wer­den, um es für mich selb­st ‘aus dem Weg’ zu haben und es nicht vorort zu tun.

Zum zweit­en, weil ich nun mal schon vor 2 Wochen für mich die im Anschluß fol­gende Analyse betrieben habe und der Grund, warum ich das getan habe, weit­er­hin vir­u­lent ist. Der Grund ist kurz gesagt die heftige Diskrepanz zwis­chen Anspruch und Wirk­lichkeit, die ich rund um diese Ini­tia­tive wahrnehme:

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Change, Social Change and Velocity

Noch ein Blick auf die ‘zer­streute, auf die struk­turell “fascis­tis­che” Gesellschaft’ …

… aus der bekan­nten ‘what does it mean’-Rei­he ein Video u.a. zur Geschichte der Bün­delung durch Ter­mi­nals. Geschichte der ter­mi­nal­is­tis­chen Bün­delung?

httpv://www.youtube.com/watch?v=UIDLIwlzkgY

Evoziert das Video bei euch auch sofort den Gedanken, dass unser Bil­dungssys­tem eben­so wie das Ver­ständ­nis von Bil­dung abgrundtief antiquiert, va. aber hil­f­los ist; ergo qua­si zwangsläu­fig hil­flose Men­sch­enen masse pro­gram­miert?

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SoZi 14|09: die zerstreute Gesellschaft

Vilém Flusser zur “Zer­streu­ung der herge­bracht­en Gesellschafts­grup­pen durch die tech­nis­chen Bilder”:

8. STREUEN

Die tech­nis­chen Bilder ste­hen im Zen­trum der Gesellschaft. Aber da sie pen­e­trant sind, scharen sich die Men­schen nicht um sie, son­dern sie verkriechen sich, jed­er in seinem Winkel. Die tech­nis­chen Bilder wer­den aus­ges­trahlt, und an der Spitze eines jeden Strahls sitzt, ein­sam in die Enge getrieben, ein Empfänger. Auf diese Weise zer­streuen die tech­nis­chen Bilder die Gesellschaft zu Körn­ern. Jedes tech­nis­che Bild wird als End­punkt eines Strahls, als ein »Ter­mi­nal« emp­fan­gen. Daher bildet die zer­streute Gesellschaft keinen amor­phen Sand­haufen, son­dern ihre Körn­er verteilen sich nach der Struk­tur der von den Zen­tren aus­ge­hen­den Strahlen.
Diese Strahlen (die Kanäle, die Medi­en) struk­turi­eren die Gesellschaft, etwa wie ein Mag­net um sich herum Eisen­späne struk­turi­ert. Die von der mag­netis­chen Fasz­i­na­tion der tech­nis­chen Bilder zer­streute Gesellschaft ist wohl struk­turi­ert, und eine Analyse der Medi­en bringt diese Struk­tur zutage. Die Medi­en bilden von den Zen­tren, den Sendern, aus­ges­trahlte Bün­del. »Bün­del heißen lateinisch »fasces«. Die Struk­tur der von tech­nis­chen Bildern beherrscht­en Gesellschaft ist dem­nach fascis­tisch, und zwar ist sie faszis­tisch nicht aus irgen­welchen ide­ol­o­gis­chen, son­dern aus »tech­nis­chen« Grün­den. So wie die tech­nis­chen Bilder gegen­wär­tig geschal­ten sind führen sie »von selb­st« zu ein­er fascis­tis­chen Gesellschaft.