Das Abonnieren von Blogs ist die komplementäre, quasi die komplettierende Seite dieses Mediums WEBLOG.
Ohne das Element der Abonnierbarkeit wäre das Ding halb so sinnvoll, halb so praktisch, halb soviel wert.
Was bedeutet es nun, Blogs zu abonnieren?
Mit dem Abonnieren – ein einfacher technischer Schritt – bekomme ich automatisch immer die Benachrichtigung (samt Vorschau), wenn es in einem von mir abonnierten Weblog ((oder auch einer Homepage mit abonnierbaren Nachrichten. Und die absolut meisten Homepages sind schon mit Feeds zum Abonnieren ausgestattet.)) einen neuen Eintrag gibt.
Ergo: ich muss nicht auf die Blog-Seite schauen, ob sich gerade etwas getan hat sondern kann mich darauf verlassen, automatisch up to date zu bleiben. Müsste ich laufend auf die Website der diversen Blogs nachschauen, ob seit meinem letzten Besuch etwas passiert ist … was hätte dieses Ding “Weblog” dann schon für einen eigenen Sinn? Es wäre wie das Anklicken jeder normalen Webpage, die mich interessiert.
… ein ausgezeichnetes Radiofeature von Ö1, welches ich hier teilen möchte:
Wohin steuert die Demokratie?
Ein Radiokolleg von Martin Adel, der für viele ausgezeichnete features verantwortlich ist. Dafür ist ihm und Ö1 zu danken. Bildungsauftrag at its best!
Besonders hervorheben muss ich in diesem Zusammenhang übrigens die Themenauswahl der Radiokollegs von Martin Adel. Die ist erstens nicht selbstverständlich sondern eher außergewöhnlich im Strom der Medienlogik, und zweitens ist sie “to the point”. Gesellschaftlich relevant mit hoher Sensibilität für eine Form der Aktualität, die nichts mit der schnelldrehenden Tagesaktualität zu schaffen hat, aber viel mit dem Gespür für prinzipielle und in die Zukunft weisende Bezogenheit auf gegenwärtige Gegenwart.
hier mein Mit- und Zusammenschnitt (90 Minuten):
Politische Praxis in Österreich II Die Produktion von sozialer Unsicherheit
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Seminarankündigung
Mit dem Gefühl von Unsicherheit wird seit jeher Politik gemacht, mit der Verunsicherung, mit dem in Unsicherheit halten, mit dem Unterlassen von Absicherungen. Unsicherheit wird allerdings nicht nur nicht abgesichert, wo es durchaus möglich wäre, Unsicherheit wird auch gezielt produziert. Es geht uns also um die Produktion von sozialer Unsicherheit. Weil, soziale Unsicherheit ist nicht einfach gegeben. Auch hat es wenig Erklärungswert, wenn wir im Zusammenhang von sozialer Unsicherheit und Ungleichheit von göttlichen oder natürlichen Ordnungen sprechen.
Mit diversen Unsicherheiten lässt sich Politik machen:
mit der Unsicherheit, ob unsere Kinder gleiche Chancen in der Gesellschaft haben werden,
mit der Unsicherheit, ob wir bei Krankheit und Verletzung erstens auf leistbare gesundheitlich Versorgung bauen und zweitens den Ausfall unserer Arbeitskraft ökonomisch überleben können,
mit der Unsicherheit, ob die Lebens- und Genußmittel, mit denen wir uns ernähren, unserer Gesundheit schaden können
mit der Unsicherheit, ob wir nach Einbruch der Dunkelheit auf die Straße gehen können, ohne einen Übergriff zu riskieren,
mit der Unsicherheit, ob unsere Gewohnheiten und unser Verhalten nicht in großen Datenbanken gespeichert und die Daten dann teuer an Unternehmen verkauft werden, (Links ad Datenschutz)
mit der Unsicherheit, ob die Leistung, die wir im Beruf erbringen nicht anhand reduzierter und uneinsehbarer statistisch zusammengeführter Kennzahlen bewertet wird, die uns sogar den Job kosten können,
httpv://www.youtube.com/watch?v=W3zXioK_zkI
mit der Unsicherheit, ob unsere Kinder oder Enkel gar möglicherweise wieder in einen Krieg geschickt werden können
Wir sehen schon, erstens lässt sich die Geschichte unseres europäischen Sozialstaates als eine Geschichte der Absicherung gegen viele soziale Unsicherheiten lesen, zweitens, dass viele dieser Absicherung seit langer Zeit in der Demontage befindlich sind.
Wir denken an die Pensionsversicherung, die Sozialversicherungen, das Arbeitslosengeld, …
Drittens sehen wir, an zweieinhalb Seminartagen, also fünf Halbtagen, da lässt sich nur ein Ausschnitt der oben angerissenen Felder anreissen.
Hier das Programm für 5 Halbtage, entstanden in Zusammenarbeit mit Lukas Wurz, Stand Herbst 07:
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Die Produktion von sozialen Unsicherheiten: das Geschäft mit der Verunsicherungkurzer Streifzug durch die letzten 200 Jahre in Beispielen und vor dem Hintergrund des Gesamtthemas; Entwicklung Nationalstaat und Funktion des äußeren und inneren Feindes; Kapitalismus und die “soziale Frage”; die Nützlichkeit von Arbeitslosigkeit und die Zerstörung und Schaffung von Solidaritäten;(passend und sehr interessant dazu Wolfgang Kochs Kleine Wiener Stadtgeschichte, nachlesbar im WWW!)
Vom Proletariat zum Prekariat: nützlich für Politik und Wirtschaft?Was heißt da “Prekariat”? Welche ideologischen Überlegungen stecken heute hinter der Produktion von Unsicherheit; Die Rolle der Politik, der Medien, der Interessensverbände; Wie viel Unsicherheit ist gerade richtig für einen perfekt geschmierten Kapitalismus;(Texte und Materialien dazu hier …)
Die Aushöhlung sozialer Sicherheitssysteme: Privatisierung der VorsorgePensions‑, Kranken‑, Unfall‑, Lebens‑, …-versicherungen; Wie wir aus den staatlichen Absicherungssystemen und in die Arme der privaten Versicherungen getrieben werden; Der Umbau der staatlichen Sicherungssysteme;
Die Aushöhlung von Solidarität: Shareholder-Value vs. ArbeitnehmerinteressenDie absurden Interessenkonflikte durch Mitarbeiterbeteiligungen; Der Mythos der Lohnnebenkosten und die Besteuerung des Faktors Arbeit; Der Mythos des Standortwettbewerbs; Was bedeuten Privatisierung und Liberalisierung für die Finanzwirtschaft und was für Beschäftigte und Kunden;
Datenschutz: War on Terror, der gläserne Bürger und transparente KonsumentWas heißt Innere Sicherheit?; Was hat es mit der “Festung Europa” auf sich?; Wieso lassen wir uns soviel gefallen, obwohl niemand die Begründung “War on Terror” glaubt; Wozu dient der “Agent Provocateur”; Welche ökonomischen Interessen stecken hinter dem gläsernen Bürger (RFID);Link zum “Film” PANOPTI.COM und ein Radiofeature zum Thema RFID:
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Lukas’ Literaturliste
Prekarisierung – atypische Beschäftigung – Produktion von Unsicherheit