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Blogger-gegen-Platter-Update

Die Fortsetzung/das Update/Teil 2 zum vor­ange­gan­genen
kräftiges Rumoren im Blog­Wald’-Ein­trag
vom Mo, 8.10., dem Beginn dieser 41. Woche des Jahres 2007.

(D.h., wir befind­en uns in Woche 1 nach der “Erpres­sung”,
Woche 93 seit Inkraft­treten des neuen ver­schärften Frem­denge­set­zes,
Woche 24 seit der Forderung des Bun­de­spräsi­den­ten nach einem fairen Frem­den­recht,
Woche 121 seit dieser Reportage Flo­ri­an Klenk’s, gefun­den bei Rokker­Mur.)

Bevor es zum eigentlichen 2ten Teil der Über­sicht ‘Blog­ger gegen Plat­ter’ geht (please think it geschlecht­sneu­tral), zwei per­sön­liche Punk­te als Vorbe­merkung. Aber es gibt eine Abkürzung, um sich die Vorbe­merkung zu sparen, und so geht’s hier …

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Franzobel setzt nach, Platter auch

Habe ich gestern an dieser Stelle Robert Menasse dafür gedankt, dass er mir nicht nur aus der Seele gesprochen hat, son­dern mit dem gle­ichen Prob­lem rin­gend, dieses Prob­lem vor mir und viel bess­er gelöst hat, so danke ich heute Fran­zo­bel für seinen Text, seine Rede bei der Sym­pa­thiekundge­bung in Franken­burg und den Abdruck im Stan­dard.

Öster­re­ich gegen Öster­re­ich
Im Zuge des Lesens dieser Rede ist mir freilich ein strate­gis­ch­er Fehler unter­laufen. Ich habe die Post­ings unter diesem Beitrag im Online-Stan­dard gele­sen. Vielle­icht auch, weil Fran­zo­bel in seinem Text, sein­er Rede darauf zu sprechen kommt. Passiert mir mit­tler­weile nicht mehr oft, aber es passiert. Es illus­tri­ert aber ganz tre­f­fend den Krieg um die Deu­tungs­macht in der Öffentlichkeit.

Es läuft immer nach dem sel­ben Muster ab, konkur­ri­erende Deu­tun­gen der Wirk­lichkeit:
Öster­re­ich ist ein Ein­wan­derungs­land — Öster­re­ich ist kein Ein­wan­derungs­land, pri­vate Unternehmen wirtschaften bess­er als der Staat — Unternehmer und Man­ag­er küm­mern sich nur um ihren Gewinn, geht’s der Wirtschaft gut, geht’s den Men­schen gut — es herrscht eine Poli­tik der sozialen Kälte, Öster­re­ich ist ein schönes Land der Berge, der Heimatver­bände, der Loden, der Salzburg­er Fest­spiele und der kerni­gen SteirerBuam — Öster­re­ich ist das Land von Schnit­zler, Hor­vath und Jelinek, von Freud, dem Wiener Kreis und des Roten Wiens, wir sind ein Rechtsstaat und Geset­ze müssen vol­l­zo­gen wer­den — wir haben einen Rechtsstaat und der wird durch Men­schen­rechtsver­let­zun­gen unter­miniert.

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Die Herbstlohnrunde und die Sorge ums Wirtschaftswachstum

Wird das The­ma ‘Lohn­runde’ in der Berichter­stat­tung irgen­deines Massen­medi­ums berührt, so lautet die die Mes­sage quer durch den Massen­me­di­en­monokul­turgemüsegarten:

Also mal ruhig ihr Lohn­ab­hängi­gen, nicht da vor­laut etwas ‘ver­lan­gen’, von dem ihr eh nichts ver­ste­ht, weil, wenn man euch mehr Geld ver­di­enen ließe, dann wär das für unser aller Wirtschaft nicht gut, und also geht das nicht so, wie ihr euch das vielle­icht in eur­er naiv-ein­seit­i­gen Sicht vorstellen mögt, und eigentlich, wenn ihr uns nur machen lasst und euch mit dem beschei­det was euch gnädig zuge­s­tanden wird, dann ist das in Wirk­lichkeit auch für euch bess­er.

Ver­brämt For­muliert wird diese Mes­sage etwa so

Wir brauchen Lohn­run­den der Ver­nun­ft. ((Beispiele gäbe es viele und wir ken­nen sie alle. Ich finde diesen hier ver­link­ten Debat­ten­beitrag ein­fach wun­der­bar symp­to­ma­tisch. Außer­dem, er ist vom Chefvolk­swirt der Deutschen Bank. Uuuhh uuh uh.))

Wie funk­tion­iert die Mes­sage?
Diese zen­trale und zu Grunde liegende Aus­sage behauptet dreier­lei:
Erstens stellt sie einen direk­ten Zusam­men­hang zwis­chen Lohn­ab­schlüssen und dem Wirtschaftswach­s­tum der Volk­swirtschaft her.
Zweit­ens wird dieser Zusam­men­hang auss­chließlich in eine Rich­tung gehend definiert, niedrige Lohn­steigerun­gen kom­men der Wirtschaft zu gute, hohe Abschlüsse schaden der öster­re­ichis­chen Wirtschaft, also der Volk­swirtschaft, also uns allen.
Drit­tens steckt in dieser Aus­sage eine klare Wer­tung. Lohn­ab­hängige sind Kinder. Es ist ver­ständlich, dass sie etwas “wollen”. Kinder wollen immer irgen­det­was, aber sie kön­nen die Kon­se­quen­zen noch nicht erfassen. Wir (Unternehmer, Wirtschaft­sex­perten, Poli­tik­er) müssen in größeren Zusam­men­hän­gen denken (Stan­dortwet­tbe­werb und so) und die Ver­ant­wor­tung – natür­lich auch für die Kinder – wahrnehmen. Wir han­deln dementsprechend ver­ant­wor­tungs­be­wusst im Sinne dessen, was das beste für unser aller Zukun­ft ist. Dad­dy küm­mert sich schon darum.

Dazu wie das funk­tion­iert, möchte ich ein knappe und schnelle Analyse des Ö1 Mit­tagsjour­nals vom 28. Sep­tem­ber 2007 anbi­eten.