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SoZi 22|09: Tabus und Gruppenselbstbetrug

Das Son­ntagsz­i­tat noch ein­mal als Fort­set­zung des SoZi 19|09 und des Feiertagsz­i­tats 21|09 zur Grup­pen­sozi­olo­gie. Allerd­ings gibt es noch nicht, wie eigentlich anvisiert und angekündigt, Zitat­stellen zur “Gruppe zweit­er Ord­nung” son­dern zuvor noch Pas­sagen aus dem Kapi­tel:

5. Exkurs über “Grup­pen-Tabus” und Grup­penselb­st­be­trug

Die Analyse ein­er sich zusam­men­find­en­den und dann auf­bauen­den Gruppe, dann der gruppe in Aktion, bis zum möglichen Zer­fall deckt eine Fülle von Fein­ver­läufen auf, durch die Mit­glied­san­wärter zu Grup­pen­mit­gliedern, eine Ver­samm­lung von Anwärtern zu ein­er Gruppe gemacht wer­den. Von diesen Vorgän­gen treten einige bes­timmte dur­chaus in deas Bewußt­sein der Gruppe, das heißt, sie wer­den von den Grup­pen­mit­gliedern als “Gruppe” reg­istri­ert. Andere wer­den nur von einzel­nen Mit­gliedern bemerkt. Ene weit­ere Rei­he von Prozessen wird “ver­drängt”, darunter wiederum bes­timmte stärk­er “tabuisiert”.

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Die Strasser-Emails – der Alltag der Korruption

Am ver­gan­genen Mi, 27. 5. fand die öffentliche Lesung der Strass­er-Mails Wie säu­bert man ein Min­is­teri­um? durch drei “Lieb­haber der ange­wandten Lit­er­atur” statt; ein Kul­turter­min, der auch ein wenig von poli­tis­ch­er Rel­e­vanz war.
Beziehungsweise wäre. ((Der Umstand, dass Ernst Strass­er allem Anschein und aller Evi­denz nach, sowohl als Innen­min­is­ter unfähig war und Kor­rup­tion im eige­nen Kabi­nett beförderte, als auch als Lob­by­ist frag­würdi­ge Geschäfts- und Abgren­zung­sprak­tiken pflegt, dass wird freilich nichts daran ändern, dass er in das Europäis­che Par­la­ment gewählt wer­den wird.))

Wie Peter Pilz ein­gangs der Lesung bemerkt, «Strass­er wollte, dass seine Werke veröf­fentlicht wer­den».

Seine Com­put­er waren Spenden von Fir­men. Der Innen­min­is­ter ließ sich elek­tro­n­isch von Fir­men aushal­ten. Ein Teil dieser Com­put­er ist ein­fach ver­schwun­den, ein ander­er Teil wurde ohne pro­fes­sionelle Löschung der Fest­plat­ten an die Fir­men zurück­gegeben.
Als Strass­er vom BIA zu seinen e‑mails befragt wurde, musste er Pein­lich­es zugeben. Die Fest­plat­te war nicht ver­schlüs­selt. Die Dat­en waren nicht ein­mal durch ein pass­word gesichert. Wer zum Com­put­er kam, kon­nte alles lesen und kopieren. Jed­er in seinem Kabi­nett hat­te unbeschränk­ten Zugriff. Fir­men hat­te Zugriff. Alle in der ÖVP, die einen herum­ste­hen­den Strass­er-Com­put­er begeg­neten, hat­ten Zugriff.

schreibt Pilz hierzu in seinem Tage­buch (Ein­trag vom 3.4.09). Dass Strass­er nun “Dieb­stahl” riefe, kann also nur als Koket­terie und Scham des Autors ob des großen Erfol­gs sein­er Kor­re­spon­denz-Lit­er­atur ver­standen wer­den, ist darüber hin­aus aber nicht nachvol­lziehbar:

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