Eine tolle Diplomarbeit. Ich freue mich. Und, autsch, gute 300 Seiten stark! ((Bei all der bemerkenswerten Qualität der Diplomarbeit ist die Quantität der Seiten freilich ein klares Scheitern der Betreuungsarbeit. 🙁 Wiedereinmal. Dreihundert Seiten sind quasi Themenverfehlung für die Anforderung: “Diplomarbeit”. Viel zu viel. My bad, mea culpa und sorry Boris.))
Dafür mit einer Vielzahl an interessanten Aspekten, für sich stehenden Kapiteln, Inhalten. Da geht es ua. um öffentlichen Raum, halböffentliche Räume, die Fabrikation des Rückzugs ins Private als logische Konsequenz unserer Gesellschaftsstruktur und kapitalistischen Organisation. Kontrolle und Herrschaftsanspruch.
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Da geht es um die Übergänge und Transitionsräume zwischen dem konkreten privaten und konkreten öffentlichen Raum. Es geht um die ökonomischen, symbolischen, politischen, architektonischen Eingriffe, wie öffentliche, halböffentliche und TransitionsRäume gestaltet werden, also um die Bedingung der Möglichkeit öffentlichen Raumes selbst.
Da geht es um Stadtplanung und Stadtpolitik und um die Geschichte dieser Felder. Es geht um die fordistischen und die postfordistischen Bedingungen der Strukturierung urbanen Raums. Es geht um die Großprojekte der Stadtplanung, ihre Ansprüche, Öffentlichkeitsarbeit und Desavouierung der Ansprüche durch die faktische Unterordnung jeder Stadtentwicklung unter private ökonomische Interessen.
Da geht es um die Donau-City als angeblich und vl. sogar scheinbar funktionierenden urbanen Raum, und um die Frage, was die Bedingungen “funktionierenden urbanen Raums” seien. Es geht um die Frage, ob das Funktionieren urbanen Raums gemessen und objektiviert und verglichen werden kann, und um die Ausarbeitung und Anwendung von Messkriterien.
Enthalten ist die Entwicklung von Messkriteria, die Erhebung des objektiven ((also objekthaften)) Ist-Zustands anhand des Fallbeispiels der Donau-City, die Bewertung dieses Ist-Zustands nach den Kriterien, die Beurteilung des “Funktionierens” und schließlich die Kritik entlang der entwickelten Kriterien für funktionierenden urbanen Raum.
Last but not least enthält die Arbeit Verbesserungsvorschläge für den Stadtteil der Donau-City. Verbesserungsvorschläge, die simpel und logisch, ja eigentlich notwendig wären, würden die eigenen Ansprüche der Stadtentwicklung von der Stadtpolitik ernstgenommen.
Herzliche Gratulation an Boris 🙂
Die Diplomarbeit kann hier auch heruntergeladen werden (pdf, 10mb).
5 Antworten auf „Urbaner öffentlicher Raum. [im Ausverkauf]“
Interessanter Beitrag, schöne Website und echt professionelles Design
jaja uni besetzen, steuergelder verschleudern und dann einen auf Saubermann machen. Was fuer eine linke Tour. Bei uns nennt man das scheinheilig werter herr spitzel. der name spricht ja schon baende. Tzz Tzz Tzz wirklich schlecht, sehr schlecht!!!
nedu! der “öffentliche raum”, der pulverisiert sich grad selber: http://blog.rebell.tv/p13324.html
Oh, sehr fein! Genau mein Thema. Danke schön. Das ist der richtige Feiertags-Reader.
Guter Fund & Hinweis . Das Gut “öffentlicher Stadtraum” ist als bedrohtes Kulturbiotop hinreichend bedroht , dass es sich nachzusehen , nachzufragen , nachzulesen lohnt .