… heut wieder mal mit sms zitat hölzerl zugeworfen. In anbetracht untenstehender aussage und natürlich auch stefans antwort eigentlich perfide, odr? 😀 Aber wie so oft, die paradoxie ist eine billige, eine scheinbare.
Anyway, sch ist sonntag. Hier ist wieder x ein SoZi.
Und es kommt diesmal mit schönem scan und lieben dank an Eva. Sie hatte eine debatte einmal an einem punkt durch davoneilen unterbrochen, nachdem ich etwas gesagt hatte, und ist nach etwas wühlen mit einem kuvert zurück, dem sie das entnommen hat:
Die antiken Philosophen verbrachten (mit gutem Grund) viel mehr Zeit mit Nachdenken als mit Lesen. Deshalb hielten sie sich so streng ans Konkrete. Der Buchdruck hat das geändert. Es wird mehr gelesen als nachgedacht. Wir besitzen keine Philosophien, sondern nur Kommentare. Das sagt Gilson; er meint, daß auf das Zeitalter der Philosophen, die sich mit der Philosophie beschäftigen, das Zeitalter der Philosophieprofessoren gefolgt ist, die sich mit den Philosophen beschäftigen. Diese Haltung drückt gleichzeitig Bescheidenheit und Ohnmacht aus. Und ein Denker, der sein Buch mit den Worten begänne: “Betrachten wir die Dinge von Anfang an”, würde nur Lächeln ernten. Das geht so weit, daß ein heute erscheinendes philosophisches Werk, das sich auf keinerlei Autoritäten, Zitate, Kommentare usw. stützte, nicht ernst genommen würde. Und doch …
Camus, Albert:
Tagebücher, viertes Heft
—
httpv://www.youtube.com/watch?v=9wWC4M5aZno
—