Ich sehe das mit einer gewissen Freude und Befriedigung, dass sich da in … ähm … ‘unserer Blogsphäre’ die Dokumentationsartikel zu den ‘Rechten Recken’ und ‘Teutschen Müttern’ häufen:
- rigardi dokumentiert am 1.Okt. “Wer ist Martin Graf?”
- franz joseph liefert am gleichen Tag in “Die Sache mit dem Rechtsruck” Kurzdokus zu einigen herausragenden ProponentInnen der rechten Intelligenzia *hust*
- ich hab vor einem guten Monat eine gutes Stück Dokumentation der FP-Burschenschaftler hier im Kellerabteil abgelegt
- einige BloggerInnen nutzen ihre Web-Logbücher immer wieder, die Eskapaden der ‘Möchtegern bekennenden Nazis’ und Berufsrassisten festzuhalten; hier seien nur exemplarisch der Feuerhaken, Zwischenrufer, rigardi.org für viele andere genannt
- Organisationen, welche sich immer schon mit Rechte Recken-Beobachtung beschäftigt haben, nutzen seit geraumer Zeit verstärkt Blogs zu ihrer Arbeit; siehe z.B.: AuA! und dokmz
Alles in allem ein guter Anfang. Aber noch nicht sooo viel mehr. ((Aber ich erinnere an die Zeit ziemlich genau vor einem Jahr. Damals haben sich die Artikel massiert, die Platters Bleiberechtsauslegung und diese Schande kommentiert und damit auch dokumentiert haben.))
Wie wäre es, wenn wir ein Wiki installieren, um diese Dokumentation erstens von vielen Stellen über zweitens längere Zeit um nicht zu sagen prinzipiell und konstant zu betreiben und damit drittens ein übersichtliches, sich verdichtendes Dokumentationsarchiv aufzubauen, welches viertens alle Bemühungen zur Dokumentation zusammenfasst und fünftens zentral abrufbar macht!?!
Wiki-Kooperation als lebendiges Dokumentationsarchiv
Wäre da jemand dabei? Schließlich eignet sich das web2.0 perfekt für solche Initiativen. Die Wiki-Grundlage erschiene mir ideal, um das anzugehen.
Stell mir das seit längerem – ursprünglich hatte ich mehr an den Verwendungszweck ‘Lobby-Watch’ politisch-wirschaftliche Verflechtungen gedacht – in etwa so vor:
- Wiki zur Dokumentation von Aussprüchen, Verbindungen, Medienbeiträgen
- von mehreren Personen kooperativ betrieben (natürlich nicht offen, das ginge bei dem Thema nicht) und um weitere Personen jederzeit erweiterbar
- mit mehreren Kategorie-Strukturen im Wiki: Personen, Organisationen, Ereignisse, spezielle Themen, Beziehungsnetzwerke usw.
- idR wird ohne viel Aufwand einfach archiviert, was gerade irgendwo an Info angefallen ist, daraus sind dann freilich leicht immer wieder mal Synthesen zu ziehen
- Wiki auch verwenden, um Blogeinträge, Bilder in Webalben, Youtube-Videos etc. zu dokumentieren
- eigenes Logo/Banner, das leicht überall eingefügt werden kann
- sporadische Treffen der betreibenden Personen (barcamps, …)
- konstruktive Vorschläge für weitere Initiativen setzen und als Anlaufstelle unterstützen (z.B. der Vorschlag, sich auf ein technorati-tag für eine einfache Abfrage zu einigen, wer wo was punkto Dokumentation veröffentlicht hat)
Was sagt Ihr?
Sollte es geben? Vorschlag ok., aber? Ich wäre dabei? Ich setz gleich ein wiki auf? ((Schlage übrigens die Erweiterung BiB-Wiki vor; ideal für die Erfassung von Literatur und das Abspeichern von HTML-Seiten zur Dokumentation!))
Das ist, denke ich, eine der zukünftig bedeutendsten Funktionen des web2.0. Nämlich ein globales, sehr gut und schnell zugängliches Archiv darzustellen, eine Art kollektives Gedächtnis und kulturelles Gedächtnis, immer beweglich, immer am gegenwärtigen Stand, hochgradig vernetzt und nicht nur zur offiziellen Kultur und nicht beschränkt auf redaktionell abgesegnete Nachrichten.
Und Wikis ebenso wie vernetzte Blogcluster sind sowohl zentrale Knotenpunkte in diesem riesigen, schnell wachsenden Gedächtnisraum, als auch eigene Gedächtnisspeicher.
Wie hab ich gerade bei Max Kossatz gelesen:
Das Internet wird, anders als die Wahlplakate, nicht für die nächsten fünf Jahre weggeräumt!
ps: letzterer Aspekt kömmt in dieser PPT an zentraler Stelle vor. Hatte ich mal für nen Vortrag erstellt:
5 Antworten auf „Wo ist unser ‘Rechte Recken’-WatchWiki?“
Die Idee eines Wiki finde ich wirklich gut, insbesondere da Wikipedia für solche Zwecke einfach nicht geeignet ist, weil eben zu allgemein.
Gerade die letzten Tage (siehe Dossier der Grünen) haben gezeigt, dass viel Informationen aus vielen Richtungen kommen — eine zentrale Stelle scheint da eine gute Sache zu sein.
Ich finde die Idee gut, habe allerdings zeitlich nur sehr eingeschränkte Ressourcen.
ad Wiki-Syntax:
keine Sorge, das ist so einfach und in sich logisch, dass der schön formatierte Blog-Eintrag dagegen eine nerviger Aufwand ist.
Selbes (wie von Georg) gilt für mich. Nur das ich vermutlich noch viel viel viel weniger Ahnung von Code (Wiki und an sich) habe 🙂
Bin dabei, technische Lösung überlass ich dir. Bin nicht so der Wiki Kenner und muss mich ohnehin erst in Wiki Code einarbeiten.