Die glückselige Botschaft an seine Klientel:
Jobs, Posten, Mandate und “Versorgungssicherheit für das rechte Lager”;
… für selbstgerechte Rassisten beiderlei Geschlechts, aggressive ChauvinistInnen, gewalttätige Rabauken und schlagende Burschenschafter, dämliche Rechtsextremisten, menschenverachtende Ewiggestrige, für Neo‑, Keller- und ‘leider nur inoffziell, weil Verbotsgesetz’-Nazis, “patriotische Volksdeutsche” usw.
Aus gegebenen Anlass tippe ich hier mal ein paar Kurzbeschreibungen von FP-Granden aus einem Falter-Artikel ab. ((Nina Horaczek: Die Freiheit, die sie meinen; Falter Nr. 29/08)) Dieser Sammlung ausgezeichneter Kröpfe werden gute Chancen ausgerechnet, bei einer Regierungsbeteiligung der FPÖ zu MinisterInnenehren und ‑gehältern zu kommen. ((… und der FPÖ werden guten Chancen auf eine Regierungsbeteiligung ausgerechnet … *uaaarrgrrfhhh*))
Martin Graf
dieser Mann ist Retro: Er bekennt sich zur “deutschen Volks- und Kulturgemeinschaft”, kritisiert das NS-Verbotsgesetz und ist begeisterter Burschenschafter.Harald Vilimsky
Der FPÖ-Generalsekretär hat schon Preise abgeräumt: Seine seltsame Wortneuschöpfung einer “Negativ-Zuwanderung wurde zum “Unwort des Jahres” gewählt. Gilt als eisener Vertreter der Law & Order-Front.Barbara Rosenkranz
Für die niederösterreichische FPÖ-Landesrätin ist Asylmissbrauch “nicht die Ausnahme, sondern die Regel”. Darf laut Europäischem Gerichtshof für Menschenrechte als “Kellernazi” bezeichnet werden.Lutz Weinzinger
Der oberösterreichische FPÖ-Chef ist gegen Englischunterricht für Volksschüler, nennt Asylwerberheime “Trainingsstrecken für Handtaschendiebe” und meint, eine gute Frau kriegt zumindest drei Kinder.Andreas Mölzer
Einst veröffentlichte er “Jörg, der Eisbrecher”, nun knallt der EU-Parlamentarier Strache aufs Cover und schreibt “Neue Männer braucht das Land”.
Netzwerker der europäischen Rechten vom Vlaams Belang bis zur NPD.
Herbert Kickl
Straches Haus- und Hof-Dichter. Der FPÖ-Generalsekretär reimte “Daham statt Islam” und “Pummerin statt Muezzin”. Einziger Nachteil: Keinerlei Burschenschafter-Schmisse und niedriger Neonazi-Faktor.Johann Gudenus
Freiheitliche Jugendhoffnung mit skurrillen Ideen wie der Kondomsteuer zur Hebung der Geburtenrate. Kämpft für die Zukunft seiner “deutschen Heimat” und wettert gerne gegen die drohende “Umvolkung” im Land.Harald Stefan
Der Notar, Oberstleutnant und FPÖ-Politiker in Wien kämpft gegen Subventionen für das “Dokumentationsarchiv ds österreichischen Widerstands” udn für die Ehre des NS-Fliegermajors Walter Nowotny.
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Ein bißchen etwas dazu, wie das bisher funktionierte (bzw. nicht funktionierte):
In der öffentlichen Wirtschaft gibt es nur mehr wenige Blaue als Chefs, die unter der Zeit der Mitregierung der FPÖ auf ihre Posten gehievt wurden — etwa Arnold Schiefer und Gilbert Trattner in der ÖBB.
Das Forschungszentrum Seibersdorf war zeitweise Tummelplatz freiheitlicher Burschenschafter.
Leo Szemeliker, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30./31.8.2008,
dort auch,
… der damalige Bundespräsident Thomas Klestil lehnte Prinzhorn als Finanzminister in der Regierung Schüssel I wegen umstrittener Äußerungen ab. Stattdessen wurde Prinzhorn zuerst Zweiter, nach 2002 Dritter Nationalratspräsident, zog aber weiter die Fäden. So galt Kurzzeit-Infrastrukturministerin Monika Forstinger, von der nicht mehr blieb als der berühmte “Stöckelschuh-Erlass”, als Prinzhorn-Erfindung.
Aus dem Artikel “Rechtswalzer” zum Ball des Wiener Korporationsringes:
Unvermeidlich riefen die kritischen Stimmen gegen den Ball jedoch die üblichen Verdächtigen auf den Plan. Der Ballausschuss ließ verlauten, dass seine Aktivitäten „parteipolitisch ungebunden“ und „nicht auf die Nähe zu irgendeiner politischen Bewegung ausgerichtet“ seien. Die Zusammensetzung des Ausschusses belegte diese Aussage denn auch eindrucksvoll: Obmann Udo Guggenbichler war fraglos rein irrtümlich auf die Unterstützerliste für den Europa-Wahlkampf Andreas Mölzers (in dessen Zur Zeit Guggenbichler gelegentlich schreibt) und auf die Kandidat*innenlisten der FPÖ für die Nationalratswahlen 2006 gerutscht (die 10 Vorzugsstimmen, die er in Wien erreichte, sind mutmaßlich seinen Bundesbrüdern von der Wiener Albia und dem von ihm präsidierten Pennälerring zu verdanken). Freilich ein Einzelfall, an dem die einschlägigen parteipolitischen Aktivitäten von mindestens fünf weiteren der insgesamt sieben österreichischen Ausschussmitglieder rein gar nichts ändern. So ist Alexander Pawkowicz FP-Bezirksrat in Wien XII, geschäftsführender Bezirksparteiobmann sowie Mitglied der Landesparteileitung; Christian Ebner war Mitarbeiter im Kabinett Gorbach, Ex-FP-Gemeinderat in Salzburg sowie Kandidat für die Europawahlen 1999; in Gorbachs Kabinett werkte auch Herbert Rauch von den Freiheitlichen Akademikerverbänden; Reimer Timmel, ebenfalls Mitglied im Mölzer-Personenkommitee, Obmann der Freiheitlichen Akademikerverbände Wien/NÖ/Burgenland und bekennender Fan des Antisemiten, Neonazis und Holocaustleugners Horst Mahler, kandidierte bei der Wien-Wahl 2005 für die FP, Michael Podesser tat selbiges im heimatlichen Kärnten/Koroška. Diesem Bundesland entstammt auch ein weiteres Ballausschussmitglied – ein vorbestrafter Neonazi.
Nichtsdestotrotz kann kein Zweifel bestehen, dass die Erklärung des Ausschusses, wonach die Ballgäste „in allen drei traditionellen politischen Lagern zu finden“ seien, in gutem Glauben erfolgt war. Dass sich dann doch größtenteils „Freiheitliche“ (aber durchaus auch Vertreter ausländischer Rechtsparteien) einfinden würden, hatte vorher ja wohl niemand wissen können. Folgerichtig ergingen sich Andreas Mölzers Zur Zeit und die NFZ („beim Einzug waren sämtliche freiheitliche [sic] Mandatare vertreten“) in langatmigen Aufzählungen der anwesenden FP-Prominenz, die sich – von Strache und Rosenkranz bis hin zu den beiden Gudenüssen – auf dem Ehrenpodium drängte, während Parteigänger*innen anderer Fraktionen auch von den freiheitlichen Hofberichterstattern nicht ausgemacht werden konnten. Den „Ehrenschutz“ hatte Ex-Staatssekretär Reinhart Waneck übernommen, der es sich nicht nehmen ließ, mit dem in nicht-österreichischen politischen Kulturen ob seiner rassistischen und antisemitischen Ausfälle verfemten Jean-Marie Le Pen für Fotos zu posieren. Strache und Mölzer ließen sich für Zur Zeit unterdessen mit der Gattin von Le Pens Nummer 2 im Front National, dem 2004 wegen Holocaust-relativierender Aussagen vorübergehend von seiner Lyoner Universität mit Betretungsverbot belegten Bruno Gollnisch ablichten.
siehe dazu auch die Aufstellung: Deutschnationale Studentenverbindungen in Österreich: Scharnier zwischen parteiförmig-legalem Rechtsextremismus und militantem Rechtsextremismus/Neonazismus (PDF), herunterladbar vom Blog der AuA!.
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Eine Antwort auf „FPÖ: die soziale Sicherheit, die sie meinen“
Sozial, aber nur.…für uns = National-Sozial
§ 3 g Verbotsgesetz
Wer sich auf eine andere als die in den §§ 3 a bis f bezeichnete Weise im nationalsozialistischen Sinn betätigt, wird, sofern die Tat nicht nach einer anderen Bestimmung strenger strafbar ist, mit Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren, bei besonderer Gefährlichkeit des Täters oder der Betätigung bis zu 20 Jahren bestraft.