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Nachtrag Tagebucheinträge 87a bis 89c

  • let­zten Fr, 30. Novem­ber 2007 gab es ein Blog­gerIn­nen-Tre­f­fen in Wien 7. Angezettelt vom umtriebi­gen Rokker­Mur alias der vergessene Dik­ta­tor alias vanKosel alias Warteschlange (aber nur wenn diese sich nicht aus­gel­og­gt hat und die Accounts durch einan­der ger­at­en) alias …
    Ich hat­te mir vorgenom­men, dort die Nase reinzusteck­en und mal Hal­lo zu sagen. Wollte den umtriebi­gen und Mythen umwobe­nen Wolf­gang leib­haftig erleben.
    Jeden­falls, obwohl dieses Wort so einen hatscherten Klang hat – “Blog­gerTr­e­f­fen” – war es sehr sehr nett. D.h. v.a.: die ver­sam­melten und plaud­ern­den Leute waren alle­samt eine über­raschend nette, höflich inter­essierte und fre­undlich lustige Gesellschaft. Das vor dem Hin­ter­grund, dass ich mir natür­lich nette und fre­undliche Men­schen erwartet habe und keine unan­genehmen Mit­men­schen. Und erst recht von der Erwartung­shal­tung aus, fre­undliche inter­es­sante Men­schen zu tre­f­fen, war ich nochmal sehr angenehm über­rascht. Manche bloggen seit vie­len Jahren. Ein ahnungslos­er Jungspund bin ich da dage­gen. War min­destens so über­fordert wie hid­den.

Liebe Grüße Euch Allen!

  • Der Fre­itag abendliche Besuch wuchs sich zu ein­er lan­gen Nacht aus. Und so etwas wie bei Mor­gen­grauen nach Hause kom­men, das ist schon wieder so lange her, dass es gar nicht mehr wahr ist. Ver­danke ich paza­maza, die Rokker­Mur und mich noch in ihre Stammkneipe hin­ter der Rothen­turm­straße ein­ge­laden hat. Ste­ht Rokker­Mur in punk­to Gast­ge­berin um nichts nach. Rokker­Mur und ich wur­den gegen 3.00 a.m. gar mit Antipasti verköstigt.
    Die Bar hat­te auch einiges im Pet­to. Kapitän Udo, adeliger Abstam­mung südtirol­er Provinienz, alle sieben Welt­meere befahren, See­bär und Kava­lier alter Schule für so manche Dame, heimisch in vie­len Sprachen, Städten und Gesellschaften, im 7ten Jahrzehnt eines ereignis­re­ichen Lebens, hielt sich 1959 ger­ade in Kuba auf, später in Argen­tinien geheiratet, in späten Jahren in Bul­gar­ien für die Welt­bank Pro­jek­te geleit­et. Er gab uns die Ehre, erzählte, wech­selte die Sprache munter wie den Ton­fall und die Kör­per­hal­tung. Stimmte auch mal ein Lied an, ward nie länger als einen Augen­blick trau­rig ver­son­nen und rief min­destens vier fünf mal diese Nacht voller Überzeu­gung lib­erté, égal­ité, fra­ter­nité.
    Ich hätte Paza­maza die Gast­fre­und­schaft bess­er danken müssen als sie gegen 6.00 früh noch mit alko­holschwan­ger­er Trau­rigkeit vol­lzu­la­bern. So oder so, liebe Paza­maza, Dank für den Abend.
  • Auf einem Bar­camp war ich noch nicht, vl. ergibt es sich mal, vl. nicht. Auch dort wim­melt es von Blog­gerIn­nen. Die Atmo­sphäre wird gän­zlich anders sein. Inter­essieren würd’ es mich schon, die Kon­struk­tion (der Modus) der Ver­anstal­tung finde ich grandios. Möcht’ ich unbe­d­ingt mal live erleben. Etwas abgeschreckt bin ich von der Pro­fes­sion der meis­ten dort teil­nehmenden Blog­gerIn­nen, dh. nicht im Sinne ein­er naserümpfend­en Ablehnung, aber viel ‘Sys­tem’ teilen wir halt nicht.
    Wie dem auch sei, Zusam­men­fas­sun­gen von Bar­camps lesen sich sym­pa­thisch und vielver­sprechend. Die Reports über das Tre­f­fen von Blog­gerIn­nen allerd­ings min­destens genau­so. Hier berichtet die lustig und munter blinzel­nde Tilak, hier der per­fek­te Gast­ge­ber und Organ­isator Rokker­Mur (dessen Artikel jedoch, wie soll ich sagen, mit etwas stark­er Sprache gespickt ist. Achtung Satire, heißt es wie­der­mal :roll:).
  • Blog­gerIn­nen-Com­mu­ni­ties kakanis­ch­er Herkun­ft gibt es einige. Immer wieder fasziniert es mich, auf eine weit­ere zu stossen. Immer wieder fasziniert es, wie solche ‘com­mu­ni­ties’ in der inter­nen Ver­net­zung eine Art Grup­pen-Iden­tität gener­ieren, die zu solchen Wahrnehmungen ver­leit­et, es gäbe kaum andere Com­mu­ni­ties und die eigene wäre qua­si ‘die Blog­gerIn­nen Öster­re­ichs’; Polit­Blog-Bloggende, PR-Blogs, der karan­thanis­che Hotspot, die ‘cre­ative indus­tries’, Kul­tur­wis­senschaften und His­to­rie, Fre­un­deskreise und Musik­lieb­haberIn­nen. Meist ein Bal­anceakt zwis­chen Nabelschau und Grup­pen­dy­namik. Die immer gle­iche Unter­schei­dung Inklusion/Exklusion.
    Im Zweifels­fall ziehe ich die com­mu­ni­ty vom Fre­itag dem Bar­camp vor.
  • Let­zte Woche wieder mal unter­richtet. Dem Bil­dung­shaus in der Hin­ter­brühl werde ich übri­gens einige Trä­nen nach­weinen, wenn mir das Raumk­li­ma diese Woche auch beson­ders zu schaf­fen gemacht hat. Schade dass die Geschichte dort ein abse­hbares Ende find­en wird. Ver­dammt viel Geschichte, die da in den näch­sten zwei Jahren ihr Gefäß und ihre Rah­mung ver­liert.
    Es war das let­zte Sem­i­nar, das ich im Jahr 07 abge­hal­ten habe. Das Sem­i­nar­jahr 08 hat sich bei den let­zten Gele­gen­heit­en schon mächtig angekündigt. Die näch­ste Woche fol­gt noch eine vl. wichtige und fol­gen­re­iche Präsen­ta­tion. Im best case werde ich den Anstoß zu ein­er weit­eren Blog-Com­mu­ni­ty öster­re­ichis­ch­er Herkun­ft gegeben haben. Im best case entwick­elt sich ein Net­zw­erk und eine Blo­gosphäre, in der Arbeit­nehmerIn­nen, in der Lohn­ab­hängige, in prekären Ver­hält­nis­sen Arbei­t­ende und keine Erwerb­sar­beit Habende sich aus­tauschen, ver­net­zen und organ­isieren. Im best case entwick­elt sich eine Dynamik, die auf ver­al­tete For­men der Organ­i­sa­tion und der Vertre­tung von Arbeit­nehmer­in­ter­essen erneuernd und belebend wirkt und die Arbeit­ge­ber­seite gehörig ver­wirrt und über­fordert sein lässt.
    Bin richtig nervös vor dem Ter­min. Ver­dammt hin­ter meinem eige­nen Plan, was die Vor­bere­itung bet­rifft. We’ll see.
  • Was die Kol­le­gin hier allein macht und pro­duziert, das finde ich ein­fach nur unglaublich toll. Nur mit einem kurzen Crashkurs, ein knap­per Tag Vorstel­lung und Ein­führung in ein tech­nis­ches Instru­ment. Freue mich extrem und hoffe, dass dem Exper­i­ment ein län­geres und erfol­gre­ich­es Schick­sal beschieden sein mag.
  • kaum schaut men­sch mal alive and kick­ing bei einem Tre­f­fen virtueller Bekan­ntschaften vor­bei und versinkt dann wieder in der Welt der eige­nen Beschäf­ti­gun­gen (und Hackn), so dass die Anbindung an das Träger­medi­um der virtuellen Welt (vul­go ‘www’) nicht gegeben ist, schon wird men­sch steck­brieflich gesucht? 😀 ähm – hil­fe(?)
    Wenn ich mich selb­st ver­rate, d.h. aus­lief­ere, bekomm’ ich dann die Kopf­preis­prämie?
  • Sehr geehrter Kol­lege Rokker, ich möchte Ihnen hier­mit aller ehrerbi­etigst mit­teilen, dass ich aufrüste. Zum einen arbeit­et das Keller­a­bteil hin­ter­fotzigst an der Zusam­men­stel­lung ein­er youtube-Liste, die wir Ihnen zuzuwid­men gedenken, auf dass Ihnen hören und tanzen verge­hen mag vor lauter hören und tanzen und lachen.
    Zum zweit­en ist mein Linksan­walt bere­its mit der Ausar­beitung ein­er Ent­geg­nung wegen des wieder­holten bru­tal­en entstellen meines Nick durch Ihre Aliase betraut. Die Ent­geg­nung wer­den Sie auf ein­er Ihrer Blog­Pub­lika­tio­nen online stellen müssen, wenn das näch­ste Gericht nur halb­wegs fair urteilt bzw. gekocht wird.
    (Und darüber hin­aus sind wir bere­its mit ein­er ter­ror­is­tis­chen Aktion aktiv gewor­den (oben), für die ich jeden Vor­wurf der Beteili­gung empört vom Keller­a­bteil weise.)
[rat­ings]

5 Antworten auf „Nachtrag Tagebucheinträge 87a bis 89c“

als ein “teil” deines beschriebe­nen let­zten sem­i­nars in hin­ter­brühl kann ich nur unter­stre­ichen, was du über dieses haus geschrieben hast. diese stätte hat ein­fach was, nicht umson­st ziehts mich immer wieder fast schon magisch an, aus­gerech­net dort ein sem­i­nar zu machen. war schon 5x dort und jedes­mal fasziniert mich das haus aufs neue — speziell jet­zt, als du erzählt hast unter welchen voraus­set­zun­gen (die ja heute wahrschein­lich nicht mehr erre­ich­bar sind) diese bil­dungsstätte errichtet wurde. es war mir irgend­wie gar nicht recht, den let­zten tag (fr) nicht mehr miter­lebt zu haben. es grüßt dich ganz fre­undlich! — wst

hey,
es freut mich das dir den abend gefall­en hat.

bezüglich deine fähigkeit­en viel zu reden…tja das kannst du mal wiedergut­machen 🙂

Ich bin mir nicht ganz klar ob ihr Beitrag eine Art Kriegserk­lärung, Belei­di­gung oder sonst­was ist.
Zu dieser Miss­ing Sto­ry wurde ich übri­gens von ein­er gemein­samen Bekan­nten genötigt.
Solte ihr Beitrag eine Kriegserk­lärung sein — man kann wem den Krieg erk­lären ohne ihn anzu­greifen ;))
http://alf.twoday.net/stories/4519044/

Gut das du wieder da bist 🙂
Rokker

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