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kapitalistisch politisch

c&p: ‘Sendung mit der Maus’ meets ‘real world’ Pt. 137

Unten­ste­hen­des hab ich mit dem
Betr­e­ff: Lach- und Sachgeschicht­en
über eine Liste gemailt bekom­men.

Nicht das erste Mal so etwas. Ich bin immer noch dafür, der­gle­ichen und ähn­lich­es insti­tu­tion­al­isiert in Massen­pro­duk­tion zu pro­duzieren. Samt weit­er­er audio-visueller Ebe­nen, vl. per Flash-Ani­ma­tio­nen. Ein Favorit von mir wäre, so wie hier die ‘Sendung mit der Maus’-Textsorte genutzt wird, sich ein Beispiel an den gereimten kleinen Klein­od-Gschichtln vom Zeichentrick-‘Der rosarote Pan­ther’ zu nehmen und in dieser “Textsorte” erfreulich-auf­bauende Erzäh­lun­gen wie die fol­gende zu trans­portieren.
Aber nun die sto­ry, von mir nur faul per copy&paste einge­fügt.
Viel Spass.
😉 … *zwinker*?:

Eine wahre Geschichte über den Her­rn Müller.

Das hier, das ist der Herr Müller.

Der Herr Müller kommt aus Aret­sried. Das liegt in Bay­ern, also ganz im Süden.

Der Herr Müller ist ein Unternehmer und das, was in den Fab­riken von Her­rn Müller hergestellt wird, habt ihr sich­er alle schon mal gese­hen, wenn Ihr im Super­markt ward.

Der Herr Müller stellt näm­lich lauter Sachen her, die aus Milch gemacht wer­den.

Naja, eigentlich stellen die Kühe die Milch her, aber der Herr Müller ver­packt sie schön und sorgt dafür, dass sie in den Super­markt kom­men, wo ihr sie dann kaufen kön­nt.

Die Sachen, die der Herr Müller her­stellt sind so gut, dass sog­ar der Herr Bohlen dafür Wer­bung gemacht hat.

Weil der Herr Müller ein Unternehmer ist, hat er sich gedacht, er untern­immt mal was und baut eine neue Fab­rik. Und zwar baut er sie in Sach­sen, das ist ganz im Osten.

Eigentlich braucht nie­mand eine neue Milch­fab­rik, weil es schon viel zu viele davon gibt, und diese viel zu viele Milch­pro­duk­te pro­duzieren. Aber der Herr Müller hat sie trotz­dem gebaut.

Und weil die Leute in Sach­sen ganz arm sind und keine Arbeit­splätze haben, unter­stützt der Staat den Bau neuer Fab­riken mit Geld.

Arbeit­splätze hat man näm­lich im Gegen­satz zu Milch­pro­duk­ten nie genug.

Also hat der Herr Müller einen Antrag aus­ge­füllt, ihn zur Post gebracht und abgeschickt.

Ein paar Tage später haben ihm dann das Land Sach­sen und die Her­ren von der Europäis­chen Union in Brüs­sel einen Scheck über 70 Mil­lio­nen Euro geschickt.

70 Mil­lio­nen, das ist eine Zahl mit sieben Nullen, also ganz viel Geld.

Viel mehr, als in euer Sparschwein passt.

Der Herr Müller hat also seine neue Fab­rik gebaut und 158 Leute eingestellt.

Hur­ra, Herr Müller!

Nach­dem die neue Fab­rik von Her­rn Müller nun ganz viele Milch­pro­duk­te hergestellt hat, hat er gemerkt, dass er sie gar nicht verkaufen kann, denn es gibt ja viel zu viele Fab­riken und Milch­pro­duk­te.

Naja, eigentlich hat er das schon vorher gewusst, auch die Her­ren vom Land Sach­sen und der Europäis­chen Union haben das gewusst, es ist näm­lich kein Geheim­nis. Das Geld haben sie ihm trotz­dem gegeben.

Ist ja nicht ihr Geld, son­dern eures. Klingt komisch, ist aber so.

Also was hat er gemacht, der Herr Müller?

In Nieder­sach­sen, das ist ziem­lich weit im Nor­den, hat der Herr Müller auch eine Fab­rik.

Die ste­ht da schon seit 85 Jahren und irgend­wann hat­te der Herr Müller sie gekauft.

Weil er jet­zt die schöne neue Fab­rik in Sach­sen hat­te, hat der Herr Müller die alte Fab­rik in Nieder­sach­sen nicht mehr gebraucht, er hat sie geschlossen und 175 Men­schen haben ihre Arbeit ver­loren.

Wenn Ihr in der Schule gut aufgepasst habt, dann habt Ihr sich­er schon gemerkt, dass der Herr Müller 17 Arbeit­splätze weniger geschaf­fen hat, als er abge­baut hat.

Dafür hat er 70 Mil­lio­nen Euro bekom­men. Wenn Ihr jet­zt die 70 Mil­lio­nen durch 17 teilt — dafür kön­nt Ihr ruhig einen Taschen­rech­n­er nehmen — dann wisst Ihr, dass der Herr Müller für jeden ver­nichteten Arbeit­splatz über 4 Mil­lio­nen Euro bekom­men hat.

Da lacht er, der Herr Müller — natür­lich nur, wenn nie­mand hin­sieht. Anson­sten guckt er ganz trau­rig und erzählt jedem, wie schlecht es ihm geht.

Aber der Herr Müller sitzt nicht nur rum, son­dern er sorgt auch dafür, dass es ihm bess­er geht. Er ist näm­lich sparsam, der Herr Müller …

Sich­er ken­nt Ihr die Bech­er, in denen früher die Milch von Her­rn Müller verkauft wur­den.

Die schmeckt gut und es passten 500 ml rein, das ist ein hal­ber Liter.

Seit einiger Zeit verkauft der Herr Müller seine Milch aber in lusti­gen Flaschen, nicht mehr in Bech­ern. Die Flaschen sind prak­tisch, weil man sie wieder ver­schließen kann und sehen hüb­sch aus.

Allerd­ings sind nur noch 400 ml drin, sie kosten aber das­selbe.

Da spart er was, der Herr Müller — und sparen ist eine Tugend, das wis­sen wir alle.

Wenn Ihr jet­zt fragt, warum solche Leute wie der Herr Müller nicht ein­fach an den näch­sten Baum gehängt wer­den, dann muss ich Euch sagen, dass man so etwas ein­fach nicht tut.

Wenn Ihr aber das näch­ste mal im Super­markt seid, dann lasst doch ein­fach die Sachen vom Her­rn Müller im Regal ste­hen und kauft die Sachen, die daneben ste­hen. Die schmeck­en genau­so gut, sind meis­tens bil­liger und wer­den vielle­icht von einem Unternehmer hergestellt, für den der Begriff “soziale Ver­ant­wor­tung” noch eine Bedeu­tung hat.

Ach übri­gens, da fällt mir ja ein, der Herr Müller will auch Erb­schaft­s­teuer sparen und hat daher beschlossen, seinen Wohn­sitz nach Öster­re­ich zu ver­legen.

Wenn Ihr auch der Mei­n­ung seid, dass sich ein solch aus­beu­ter­isches Ver­hal­ten auf Kosten von Steuergeldern nicht gehört, schickt diese Mail doch ein wenig durch die Repub­lik, damit alle Leute sehen, wo ihre müh­sam erar­beit­eten Steuer­groschen bleiben.

Ach ja… an alle an denen DAS noch vor­beige­gan­gen ist; der Herr Müller unter­stützt auch noch die NPD — das ist näm­lich sein guter Fre­und. Ein noch viel wichtiger­er Grund die Sachen im Regal ste­hen zu lassen!!!

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