Einen schwachen Tag nachdem eine österreichische Spitzenpolitikerin, ihrerseits nichts weniger als Innenministerin, den Plan zu einer gewissen „A‑Card“ präsentiert. Das heißt, sich bitte eine A‑Card für die Zuwanderer wünscht, für diese lästigen Unneddigen.
Einen Tag darauf hört man im Ö1-Morgenjournal, wie „Österreich“ unschuldige Mütter, Kinder, Familien ausnützt, schikaniert, ihnen ihre Rechte vorenthält, sie gewaltsam in existenzgefährdende Gefahrenlagen drängt.
Dazu fällt einem nichts mehr ein. Das macht sprachlos, Kopfschütteln. Und dazu fällt einem viel ein. Ich möcht‘ darüber reden, diskutieren, mich austauschen, und so geht es freilich vielen: Ein Grenze ist überschritten, Widerstand. No pasarán!
Jedenfalls findet diese Meldung ausnahmsweise einmal nur breite Empörung. DerStandard.at-Artikel wird seit dem frühen Vormittag minütlich und mit ziemlich einhelligem Tenor bepostet: „Zum Speiben. Zum Kotzen.“ (Das ist mittlerweile schon herausragend angesichts der Regelmäßigkeit und zunehmenden Dichte brauner, rassistischer, chauvinistischer Postings.)
Die Reaktion hatte gleich in der Früh Karl Öllinger vorgegeben (PA). Danke möchte ich sagen. ((Und frag‘ mich, was wenn er eine andere vorgegeben hätte? Aktiver Protest. Wär’s möglich gewesen? Wär so etwas für einen Nationalratsabgeordneten in einer Presseaussendung möglich? Muss sein.))
Bißchen etwas am Aufschrei, an der Empörung scheint mir anders zu sein. Da gibt es einen deutlich inneren Widerstand, einfach wieder zur Tagesordnung zurückzukehren.
Bin neugierig, wie sich das weiter entwickelt.
Entsteht aus der kalten Wut etwas? Synchronisieren wir unsere parallelen inneren Widerstände, das hinzunehmen? Oder ‚Diktatur der Angepassten‚?
Es ist ja schon hilfreich, z.B. die Blogeinträge von Georg Bürstmayer zu lesen, sich ein bißchen per Email zu vernetzen.
Sollte mich ernsthaft selbst fragen:
Reicht mir ein bißchen Verarbeitung in einem oder zwei Blogeinträgen?
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